Primäre Orientierung auf Schmerz ablösen

Paracelsus Klinik an der Gande ergänzt die akute Schmerztherapie um den Bereich der Rehabilitation

Chefärztin Birgit Ayosso (l.) zusammen mit der leitenden Psychotherapeutin Meike Alexandrow (rechts).

Bad Gandersheim. Zum bundesweiten „Aktionstag gegen den Schmerz“ am morgigen Dienstag, 1. Juni, machen die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. und ihre Partnerorganisationen auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden. Ziel der Aktion ist es, das Bewusstsein für das Thema Schmerz zu steigern sowie deutschlandweit mehr Information, Beratung und Aufklärung zur Verfügung zu stellen.

Die Chefärztin der Paracelsus Klinik an der Gande, Birgit Ayosso, weist zusammen mit Meike Alexandrow, leitende Psychotherapeutin der Paracelsus Klinik an der Gande, auf die Wichtigkeit eines multimodalen Schmerztherapieansatzes in der orthopädischen Reha hin. In der Paracelsus Klinik an der Gande in Bad Gandersheim werden Schmerzpatienten umfassend durch ein erfahrenes multiprofessionelles Team insbesondere im Rahmen des Konzeptes der Verhaltensmedizinischen orthopädischen Rehabilitation (VOR) betreut und behandelt.

Als wirksamste Therapie bei chronischen Schmerzen hat sich eine multimodale Behandlung erwiesen. Hierbei werden Patienten durch ein Team, bestehend aus Ärzten, Psychologen, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Ernährungsberatern und Pflegekräften behandelt. „Bei chronischen Schmerzpatienten spielen oft auch muskuläre Verspannungen, Überlastung oder Schonverhalten sowie berufliche und familiäre Belastungen eine Rolle“, berichtet Meike Alexandrow. Diese Faktoren werden im speziellen Konzept der Verhaltensmedizinischen orthopädischen Rehabilitation (VOR) umfassend aufgegriffen und mitbehandelt.

Das Ziel dabei ist es, mittels eines speziellen Schmerz- und Stressbewältigungstrainings sowie Entspannungstechniken oder gezielter Bewegungsübungen eine effektive Schmerzlinderung zu erreichen und so die primäre Orientierung auf den Schmerz abzulösen.

Die Paracelsus Klinik an der Gande bietet zudem ein Reha-Konzept mit berufsbezogenem Schwerpunkt (MBOR) bei längerer Arbeitsunfähigkeit oder Einschränkungen der beruflichen Leistungsfähigkeit an. Beide Konzepte sind über die Rentenversicherungsträger validiert und können als Rehamaßnahme bei der Rentenversicherung beantragt werden. Anschlussheilbehandlungen können nach Operationen ebenso wie nach stationärer multimodaler Schmerztherapie (MMST) beantragt werden, wenn die bereits durchgeführten Behandlungen noch einer weiteren Vertiefung bedürfen. Darüber hinaus führt die Klinik auch übliche Rehaverfahren bei orthopädisch bedingten Beschwerden über die Renten- und Krankenkassen durch.

Die Paracelsus Klinik an der Gande ergänzt damit die Schmerzbehandlung von ambulanten Schmerzzentren, bei niedergelassenen Schmerztherapeuten und die stationäre akute multimodale Schmerztherapien um den Bereich der Rehabilitation. Die Chefärztin und die leitende Psychotherapeutin sind sich einig: „Mit einer Reha bei uns möchten wir Ihnen helfen, Ihr Leben wieder aktiver, selbstbestimmter und erfüllender zu gestalten!“

Etwa 23 Millionen Deutsche (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen. Bei sechs Millionen Betroffenen sind die chronischen Schmerzen so deutlich ausgeprägt, dass sie sich im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt fühlen. Einschränkungen in der Freizeitgestaltung, Arbeitsunfähigkeit und sozialer Rückzug sowie Gereiztheit, Ängste und Depressivität können die Folge sein. Die Zahl derer, die unter chronischen, nicht tumorbedingten Schmerzen und unter damit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen leiden, liegt in Deutschland bei etwa 2,2 Millionen. Viele fühlen sich von ihrem Umfeld und manchmal auch von den behandelnden Ärzten unverstanden, da der Schmerz nach außen häufig nicht sichtbar ist. Die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland sei jedoch lückenhaft und habe sich während der aktuellen Corona-Pandemie eher verschlechtert, weiß Birgit Ayosso. „Dem wollen wir etwas entgegensetzen!“ Im Januar 2021 hat Birgit Ayosso, Fachärztin für Orthopädie und Spezielle Schmerztherapie, die Chefarztposition der Paracelsus Klinik an der Gande übernommen.

Die Chefärztin bringt langjährige Erfahrung in der Behandlung von unterschiedlichsten Schmerzerkrankungen mit. Sie war mehrere Jahre in einer der größten deutschen Schmerzkliniken tätig und hat daneben langjährig Erfahrung als Orthopädin in verschiedenen Kliniken und Rehakliniken. „Ich freue mich, ein so professionelles, auf die Behandlung von Schmerzpatienten spezialisiertes Team zu leiten, welches meine Vorgängerin Dr. Desirée Herbold bereits über viele Jahre aufgebaut hat.“red

Bad Gandersheim

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