PzG wartet weiter auf die Gesellschaftsgründung

Neue gemeinnützige Dachgesellschaft für PzG, Harzhorn und Tongrube Willershausen ist immer noch nicht gestartet

Hauptversammlung des Trägervereins Portal zur Geschichte: Geringe Resonanz.

Brunshausen. Der Besuch hielt sich doch in Grenzen: Von den 71 Mitgliedern, die der (Noch-)Trägerverein des Portas zur Geschichte aktuell hat, waren gerade mal 19 Stimmberechtigte zur Jahreshauptversammlung erschienen. Die fand spät im Jahr statt, denn bilanziert werden sollte immerhin 2017, mindestens finanziell. Der Termin, so Vorsitzende Elfriede Knotte, sei bewusst in den November gelegt worden in der Hoffnung, dass dann bereits die gemeinnützige GmbH als Dachgesellschaft der drei Geschichtsprojekte Portal, Harzhorn und Tongrube Willershausen bereits gegründet sei.

Leider konnte Knotte diesen Vollzug noch nicht melden. Bürgermeisterin Franziska Schwarz, auch Mitglied im PzG-Vorstand, erläuterte, dass bis Dezember noch die Ausschreibung zur Geschäftsführungsposition laufe. Dessen Besetzung solle die Arbeit dann auch direkt mit Gründung aufnehmen, der konkrete Termin dafür steht aber eben noch nicht fest, wird aber hoffentlich im Frühjahr 2019 nahen.

Bis dahin trägt der Trägerverein des Portals noch alle Pflichten, die dann an die neue Dachgesellschaft übergehen sollen. Aus dem Trägerverein würde künftig ein Förderverein, so die Perspektive.

Nicht nur bei der Gründung der Dachgesellschaft hakt es zurzeit, auch andere Entwicklungen laufen nicht wie geplant. Die der Ausbaupläne im Sommerschloss zur Erweiterung der Fläche zum Beispiel für Sonderausstellungen fand dabei in der Hauptversammlung noch nicht einmal Erwähnung. Hier hatte die Stadt zu einem Termin im Herbst die als Wohnung genutzte Fläche gekündigt, kann aber bislang darauf keinen Zugriff nehmen. Niemand vermag derzeit zu sagen, wann diese möglich sein wird.

Sorgenvoll könnte auch die Entwicklung der von Schatzmeisterin Sixta Brethauer vorgetragenen Finanzen stimmen. Brethauer bilanzierte das Jahr 2017 und musste unter dem Strich einen Rückgang der Kapitaldecke um 70.000 Euro berichten. Mehr als die Hälfte des Anfangsbestandes. Die Versammlung nahm es ohne Nachfragen zur Kenntnis.

Dem GK sagte Brethauer auf Anfrage, das Abschmelzen der Finanzen sei vornehmlich dem Umstand weggefallener Zuschüsse zu verdanken. Bekanntlich hatte sich unter anderem die Kreissparkasse als langjähriger Sponsor nach dem Tode des PzG-Vorsitzenden Hans-Joachim Röwer aus der Förderung zurückgezogen, womit eine erhebliche Zuschusssumme entfiel. Offenbar gibt es dafür noch keinen Ersatz. Zur Entwicklung im laufenden Jahr wurden keine Angaben gemacht.

Der erfreulichste Part der Hauptversammlung fiel so Julia Maria Hartgen als wissenschaftlicher Mitarbeiterin des Portals zu. Sie bilanzierte die Aktivitäten des Portals – und die sind vielfältig und erfolgreich. Hartgen bezog sich dabei auf das Jahr 2018.

Das wurde unter anderem als Jubiläumsjahr Zehn Jahre FrauenORT gefeiert. An einigen der dazu organisierten Veranstaltungen war auch das Portal beteiligt. Beim Muse­ums­tag ging PzG neue Wege mit haptischen Erlebnissen ums Thema Stoffe. Am HarzerKlosterSonntag lautete das Thema „Ausbuddeln“, worauf sich mit den archäologischen Funden in Brunshausen gut Bezug nehmen ließ. Teilgenommen wurde am Tag des offenen Denkmals und die Domfestspiele waren zum zweiten Mal mit Studioinszenierungen im Museum zu Gast.

Erfolgreich verlief der sechste Textilkunstmarkt im August. Des Weiteren war das PzG auch in die Jubiläumsaktivitäten Zehn Jahre Harzhorn eingebunden. Und nicht zuletzt war der PzG-Museumsleiterin zu wesentlichen Teilen die vielbeachtete Ausstellung „Talar und Lippenstift“ zu verdanken, die inzwischen nach Braunschweig weitergewandert ist und dort bis April 2019 zu sehen bleibt.

Hartgen nahm auch Ausblick auf die Planungen für das kommende Jahr. Sie berichtete, dass der HarzerKlosterSommer inzwischen Teil des Harzer Tourismusverbandes geworden sei, womit die Aktivitäten noch besser vermarktet werden können. Der nächste HarzerKlosterSonntag hat das Element „Feuer“ im Fokus und steht in Brunshausen unter dem Motto „Gebranntes und Verbranntes“.

Die Freunde des „Kloster a la carte“ können sich auf eine Neuauflage freuen, der Textilkunstmarkt findet wieder Mitte August statt, vorher sind erneut die Domfestspiele zu Gast, diesmal mit einem Studiostück. Intendant Achim Lenz wird im November zu dritten Mal zu einer Lesung kommen. Und für 2020 ist eine Sonderausstellung im Sommerschloss zur Willershäuser Tongrube angedacht – dann sollte die zur Zeit blockierte Fläche endgültig zum Portal gehören.rah