Schneemassen! Wieviel eigentlich?

GK spürt mit ein bisschen „Schneemathematik“ Alltagsfragen (Fun facts) nach

Richtig viel Schnee: Der nimmt auch und gerade in der Stadt Platz ein, wie hier in der Alten Gasse.

Bad Gandersheim. Es sind enorme Massen, die sich da an Schnee aufgestaut haben. Massen, die Fragen aufgeworfen haben, denen wir einmal nachgegangen sind. Wieviel Schnee ist das eigentlich da draußen? Was wiegt er? Und was geschieht, wenn er sich wieder verflüssigt? Ein wenig „Schneemathematik“: Erste Grundlage ist die Fläche des Stadtgebietes Bad Gandersheims. Sie wird mit 9,049 Quadratkilometern angegeben. In Quadratmetern mit einer Million (1000 x 1000 Meter) zu multiplizieren, ergibt das 9,049 Millionen Quadratmeter.

In den letzten Tagen hat sich auf diese Fläche eine Schneedecke von durchschnittlich rund 45 Zentimeter Höhe gelegt. Das entspricht in Relation zur Fläche einer Gesamtmasse von rund 4,072 Millionen Kubikmetern an Schnee (9,049 Mio. qm x 0,45 m Höhe).

Die durchschnittliche Dichte trockenen Neuschnees, wie er in diesem Falle vorliegt – pappiger Nasschnee ist noch deutlich schwerer –, wird mit 200 bis 300 Kilogramm Gewicht je Kubikmeter Raum angegeben. Per se schon ein beachtlicher Wert, aus dem deutlich wird, warum Schnee auf fragilere Strukturen schnell destruktiven Druck ausüben kann.

Derzeit ruht damit im Stadtgebiet Bad Gandersheim ein zusätzliches Gewicht von 1.221.615.000 Kilogramm auf der Erde! Oder einfacher ausgedrückt 1,221 Millionen Tonnen Schnee. (4,072 Millionen cbm x 300 kg).

Nun ist Schnee nichts weiter als gefrorenes Wasser, in das es sich beim nächsten Tauwetter wieder zurückverwandelt. Wieviel Wasser ruht da derzeit im Stadtgebiet? Als Faustformel wird dazu verwendet, die gefallene Schneehöhe durch zwei zu teilen, ergibt die Menge in Litern Wasser pro Quadratmeter. Bei 45 cm also 22,5 Liter pro Quadratmeter.

Auf die Stadtfläche berechnet sind das in der Summe stolze 203,6025 Millionen Liter Wasser. Wieder vereinfachter ausgedrückt runde 203.602 Kubikmeter. Das ist etwas weniger als die Hälfte des Trinkwasserverbrauchs der Stadt Bad Gandersheim im gesamten Jahr!

Angesichts der enormen Menge wäre es schön, wenn das Tauwetter langsam und nicht zu gewaltig käme, denn die Mengen, die dann talwärts fließen, würden leicht nachvollziehbar schnell zu Hochwasser führen. Zumal jetzt die Böden tiefer gefroren sind, was nur oberflächliches Ablaufen und keine Versickerung ermöglichen würde.

Hydrauliker wären gefragt, die Szenarien zu beschreiben, die bei solchen Mengen unter verschiedenen Annahmen in den Vorflutern und Flüssen bis hinab zur Leine eintreten können. Da ist das GK mit seiner Schneemathematik allerdings am Ende.rah