Schnelle Entspannung: Glück gehabt
Materielle Schäden eher gering / Schon am Mittwochnachmittag begann das Aufräumen und Saubermachen
Bad Gandersheim. Ziemlich gut davongekommen. Das ist am Donnerstag die Bilanz nach drei regensatten Wochentagen Montag bis Mittwoch. Am Mittwochnachmittag entspannte sich nach Pegelhöchstständen der Gande um die Mittagszeit die Lage zusehends. Man konnte förmlich dabei zuschauen, wie der Pegel fiel. Und das trotz weiteren Ablassens von Wasser aus dem Rückhaltebecken Seboldshausen.
Schon am Nachmittag des Mittwochs hatten Aufräum- und Säuberungsarbeiten begonnen. Mitarbeiter des Bauhofes nutzten die Feuchtigkeit, um zurückgebliebenen Schlamm zu entfernen. Er lässt sich so besser beseitigen, als wenn er erst hartgetrocknet ist.
Eine erste Begutachtung in Überflutungsbereichen zeigt: Die materiellen Schäden halten sich in Grenzen. Der gerade erst eingeweihte Barfußpfad hat die unfreiwillige „Wassertaufe“ gut überstanden. Es ist kaum Schlammeintrag erfolgt, und da die Überflutung auch nur sehr flach geblieben war, gab es keine Fließgeschwindigkeit, die Rindenmulch oder andere Bestandteile hätte wild verteilen können. Es ist alles noch an seinem Platz.
Nebenan sprudelt bereits wieder der Sole-Trinkbrunnen der Wilhelms-Quelle. Sie konnte wieder in Betrieb genommen werden, womit auch dem Sole-Waldschwimmbad Wasser für die Becken zur Verfügung steht. Ausgefallen ist allerdings nach Angaben aus dem Solebad die Eilertsche Quelle, die wieder Hochwasser abbekommen habe.
Natürlich konnte am Donnerstagvormittag noch nicht alles gereinigt werden. Schachspielen wäre eine Rätselgeschichte geworden, das Brett unter Schlamm verschwunden. Auch die Wege in den Kurpark waren noch zu schmutzig zum Laufen, die Holzbrücke über der Gande gesperrt.
Auf dem Weg entlang der Gande und Freibad mussten Spaziergänger und Patienten der Kliniken am Donnerstagvormittag Beeinträchtigungen durch Baumarbeiten hinnehmen. Hier musste ein umsturzgefährdeter Baum entfernt werden. Für die drei in den Freibadbereich umgestürzten, muss das erst noch erfolgen, wenn es etwas trockener geworden ist.
Am Donnerstagmorgen warf die Entspannung der Lage auch die Frage auf, was mit den vielen verteilten Sandsäcken nun geschehen wird. Zu lange sollten sie das Stadtbild ja auch nicht mit prägen.
Die Stadt hat daher am Donnerstagmorgen festgelegt, dass sie ihrerseits am Freitag damit beginnen wird, noch an den Straßen liegende Sandsäcke selbst einzusammeln und zusammen mit den Drahtkörben zum Transport zur Einlagerung bringen wird. Die soll zentral für Bad Gandersheim im Bereich der Kläranlage erfolgen.
Einwohner, die selbst verwendete Sandsäcke für eine weitere Nutzung einlagern möchten, sollten sie also baldmöglichst entfernen. Die Lagerung muss trocken und vor Sonne geschützt erfolgen, die Sandsäcke sind sehr UV-empfindlich und zerfallen dann.
Einlagerung vor Ort ist beschlossen worden für die Paracelsus, das Freibad, die Alte Mühle in Ackenhausen, in Harriehausen und Seboldshausen sowie am Steinweg als besonders gefährdeten Gebieten, damit sie dort im Einsatzfall schnellstens wieder zur Verfügung stünden.
Insgesamt blieb der Schaden in Bad Gandersheim gering. Am größten war er noch bei den Domfestspielen, die der Ausfall einer Vorstellung rund 25.000 Euro kostete.rah