Seit Dienstag wird im Freibad gebaut!

Erster Akt ist die Errichtung einer schwerlastfähigen Baustellenzufahrt über die Gande

Vorbereitungen für den „Gande-Übergang“, der im Vordergrund entstehen wird: Quer durch die Liegewiese wird seit Dienstag eine Baustraße eingerichtet.

Bad Gandersheim. Erhofft und erwartet war er schon lange, an sich seit Anfang Mai wenigstens. Und dann kam er am Dienstag doch für alle Beteiligten im Bad ein wenig überraschend, der plötzliche Baubeginn im Bereich der künftigen Großbaustelle neues Freibad auf dem LAGA-Gelände. Da rückten die Bauarbeiter plötzlich am Morgen an, richteten auf dem kleinen Parkplatz neben der Freibadumkleide mit Containern die Baustelle ein, begannen den Zaun zum Freibadgelände zu öffnen, und dann ging es in diesem ruckzuck weiter.

Volldampf voraus, es wird gebaut. Endlich, denken sich viele. Die Baubeteiligten selbst hätten sich auch einen früheren Baubeginn vorstellen können, aufgehalten worden sei dieser vor allem durch die noch mehrmals veränderten Vorgaben aus dem Rat an die Planer.

Nun ist der Weg frei. Nein, noch nicht ganz, denn genauer gesagt ist die Erstellung eines Weges die erste Maßnahme der ohne Zweifel bedeutendsten Baustelle des gesamten Projektes LAGA. Eine Baustraße muss her, um schwerstes Gerät, wie zum Beispiel einen 120 Tonnen schweren Autokran, in das Gelände bekommen zu können. Eine Zufahrt von der Dr. Heinrich-Jasper-Straße schied aus. Ebenso ein Zugang von der Eternaseite, die Holzbrücke ist dafür völlig ungeeignet.

Ergo Zugang von der Hildesheimer Straße, quer durch die Liegewiese und über die Gande ins eigentliche Freibadgelände. Dazu wird im ersten Schritt vom höher liegenden Parkplatz nun ein aufgeschütteter Weg als Baustraße errichtet. Die Gande wird beim geplanten Übergang mit Stahlrohren im unteren Bereich und Kunststoffrohren im oberen durchgeleitet, über diese wird eine Behelfsüberfahrt aufgeschüttet.

Das alles, so der für dieses Baulos zuständige Bauleiter vor Ort, schafft zum einen den Zugang zur Baustelle, zum anderen die Möglichkeit, mit den dann folgenden ersten Schritten schnellstmöglich zu beginnen. Und das ist erstmal: Weg mit Altem. Abriss.

Ins selbe Baulos gehört die Entfernung des Nichtschwimmerbeckens, des sogenannten „mittleren Beckens“ im Bad. Es wird komplett eingerissen, Beton und Fliesen sowie Rohrleitungen werden entsorgt und die Mulde mit Kies aufgefüllt. Hier soll später der Bereich des Sandstrandes am neuen Schwimmbecken entstehen, das in das alte 50-Meter-Becken eingebaut wird. Weitere Abrissarbeiten werden vom selben Auftragenehmer durchgeführt, der später auch noch ein weiteres Baulos zur Sanierung am Sprungturm ausführt.

Die Firma wird vermutlich nicht lange allein bleiben auf der Baustelle, denn andere Baulose werden von anderen Firmen ausgeführt, die dafür den Zuschlag erhalten haben. Sie werden sich vermutlich bald schon um einen Beginn ihrer Arbeiten bemühen, dann wird es lebhaft im alten Badbereich, der schnell sein jetziges Antlitz mit dem morbiden Charme eines typischen Bades aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts verändern wird.

Die Überraschung der Beteiligten im Bad über den Baubeginn war dort aber auch mit Erleichterung gepaart. Die lange geplante Veränderung ist nun endlich greifbar. Drei Jahre lang hatte die Genossenschaft das Freibad aus Wirtschaftlichkeitsgründen bereits nicht mehr geöffnet. Früh stand fest, dass der Weg grundlegender Sanierung beschritten werden sollte, die Planungen dazu erlebten aber immer wieder Rückschläge und Richtungswechsel.

Bekanntlich kam am Ende dabei heraus, dass die Sanierung ein Fall für die Landesgartenschau und im Zuge dessen entschieden wurde, das Bad mit neuer Technik als Naturbad (mit Sole!) auszulegen. Die Kosten der Sanierung fielen damit auch in den Etat der Landesgartenschau.

Die bringt dafür die enorme Summe von über zwei Millionen Euro auf (darin allerdings auch Fördermittel). Bei diesem Volumen wird mit Blick auf das übrige Gesamtprojekt Landesgartenschau schnell klar, dass allein rund ein Drittel in das Freibad investiert werden. „Großprojekte“ wie der barrierefreie Zugang zum Skulpturenweg oder die Aussichtsplattform im Auepark (Koppelwiese) nehmen sich finanziell dagegen klein aus.

Bei aller Skepsis, die es ohne Zweifel bei den zahlreichen Kritikern der Entscheidung für die Naturbad-Philosphie gab, steht außer Zweifel, dass eine Sanierung des Freibades so oder so nur über die Kooperation beziehungsweise Integration in die Landesgartenschau zu stemmen gewesen wäre. Bad Gandersheim hat für sein Gesamtensemble Solebad somit nur diese eine Chance. Und die allermeisten freut, dass die nun ergriffen wird.rah

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