So manch Neues rund um die LAGA

Bauzeitenpläne, Planergänzungen, das B64-Ostkreuz und Wechselflor / Themen der Einwohnerversammlung

Gemessen an den erschwerenden Umständen gab es in der Einwohnerversammlung am Montag ein gutes und reges Interesse: Gut 70 Interessierte waren da.

Bad Gandersheim. 3G. Das steht neuerdings nicht mehr primär für ein ausreichendes Handy­netz, sondern die Einlassbedingungen zu Veranstaltungen: Geimpft, genesen, getestet. Das waren auch am Montagabend die Grundbedingungen, um an einer Einwohnerversammlung teilzunehmen, die im Forum des Gymnasiums abgehalten wurde, um Sachstände zur Landesgartenschau und dem am Wochenbeginn begonnenen Bau des Ostkreuzes B64 zu bekommen. Etwas über 70 Einwohner hatten sich angemeldet, ein paar Unangemeldete fanden auch noch Zugang unter Erfüllung von 3G.

Vier Abschnitte erwarteten die Teilnehmer: Im ersten stellte Franziska Schadzeck vom Planungsbüro nsp Schonhoff den Stand der Arbeiten auf dem LAGA-Gelände dar. GK-Leser sind darüber in Regel bestens informiert, so dass es hier nicht viel Überraschendes gab. Am interessantesten an diesem Part waren vor allem die Fragen nach den Bauzeiten und der Fertigstellung.

So verschiebt sich zum Beispiel die Fertigstellung im Bereich Spielplatz Plangarten nun bis ins nächste Frühjahr anstatt Ende dieses Jahres. Grund dafür seien unter anderem die individuell angefertigten Spielgeräte sowie Lieferprobleme bei verschiedenen Materialien. Die Frage einer vorzeitigen Eröffnung stellt sich damit von selbst nicht mehr.

Der Gabionenhang soll hingegen schon bald fertig werden. „Doch auch hier wie in anderen Fällen werde es keine Nutzungsfreigabe vor LAGA-Eröffnung im April geben“, so Schadzeck auf Nachfragen. Das habe zum einen mit Abnahmeumständen zu tun, zum anderen aber auch wolle man das Gefühl, das „riesige Geschenk dann in eins auszupacken und genießen zu können“, nicht zerteilen.
Generell ließe sich die Frage nach der Fertigstellung auch mit einem Satz der Planerin beantworten: Es wird eine Punktlandung. Mindestens in einigen Bereich, wo tatsächlich bis Ende März 2022 Arbeiten eingeplant sind.

Ein solcher Bereich, in dem das der Fall sein wird, ist das Freibad, das im zweiten Abschnitt von dem dafür zuständigen Planungsbüro Polyplan dargestellt wurde. Zu den bekannten Umständen gibt es weitere neue zu berichten. So wird es doch keine blaue Dichtungsfolie als Beckengrund geben, sondern eine dunkle, ließ Stefan Bruns durchblicken. Schwimmer- und Springerbecken werden auf ein Niveau gebracht. Die verbindende Wasserfläche ist mit 20 Zentimetern aber nicht tief genug, um schwimmend von einem Teil in den anderen zu wechseln.

Stolz dürfe Bad Gandersheim aber darauf sein, dass man eines von dann nur drei mit Salzwasser betriebenen Naturbädern in Deutschland bekomme. Dass die Sole verwendet werden kann, erforderte besonderen Einsatz, weil es dafür keine entsprechenden Normen gibt, die Genehmigungen sind aber erteilt. Der Salzgehalt des Wassers werde sanft angefahren und erst nach einiger Zeit das mögliche Maximum erreichen, um die Pflanzen in den Klärbeeten darauf vorzubereiten.

Zwei „Überraschungen“ hatten die Bruns-Planungen dann doch noch bereit: Es gibt eine Rutsche! Die alte wird es bekanntlich nicht mehr, der TÜV verweigert eine Aufbaugenehmigung. Eine neue, 16 Meter lange ist statt dessen integriert und wird am nordwestlichen Ende des Schwimmerbeckens (Gandeseite und Nichtschwimmerende) Einbau finden.

Die zweite Überraschung war der veränderte Standort des als Nachrüstung geforderten Sanitär- und Aufsichtsgebäudes. Es wird nunmehr nicht gandeseitig am Schwimmerbecken stehen, sondern längs der Eterna am Kopfende des Schwimmerbeckens. Das alles sei aber mit der Genossenschaft so abgestimmt, betonte Bruns zugleich.

Der dritte Abschnitt des Abends war nicht nur Landesgartenschau, wäre ohne diese aber nie zur Umsetzung gekommen: Es ging um den Ausbau der neuen Rampen am Ostkreuz der B64 und der Zufahrt sowie aber auch die Ausgestaltung der Parkflächen der LAGA am Dehneweg selbst.

Für das Landesamt für Straßenbau und Verkehr erläuterte Nadine Bernhöft den aktuellen Planungsstand. Diesen hat das GK bereits in den vergangenen Ausgaben deutlich dargestellt. In Abstimmung mit der LAGA ist es gelungen, eine Verkehrslenkung zu erreichen, die eine bestmögliche Abwicklung des An- wie Abreiseverkehrs erlaube.

So wird der von Osten abfahrende Verkehr durch eine eigene Ableitung bereits direkt auf die LAGA-Parkflächen geleitet, um gar nicht erst mit der von Westen von der B64 direkt in den Dehneweg geleiteten Verkehrsmenge zusammenzukommen. Das geschieht erst auf den Parkflächen selbst. Die zentrale Zugangsstraße zu den Parkflächen samt Ostabfahrt wird im Übrigen dabei als Erstes erstellt, um dann auch als Zuwegung zu den Parkplätzen der See-Klinik dienen zu können. Nur so könne der Dehneweg entlastet und auch teilweise umgebaut werden, wie für diesen Part, der in LAGA-Zuständigkeit liegt, Peter Buhl vom Planungsbüro Rinne und Partner vorstellte, das die Parkflächenplanung übernommen hat.

Rund 1000 Einstellplätzen werden hier temporär entstehen. Etwa 40 Prozent davon mit wassergebundener Decke, der Rest auf Grasflächen. Zu- und Abfahrten, Wasserableitung, Serviceeinheiten und vieles mehr sind dabei zu bedenken. Auch die Frage, wieviele Parkplätze später nicht zurückgebaut werden sollen, weil sie für Veranstaltungen auf der Seebühne oder ein später noch kommendes Event- und Klettergerüst benötigt werden. Die Frage werde mit Sicherheit rechtzeitig vor der Rückbauentscheidung geklärt, so Buhl.

Den letzten Part des am Ende über zwei Stunden langen Abends füllte dann ein Beitrag von LAGA-Geschäftsführer Thomas Hellingrath aus, der den Wechselflor auf der LAGA vorstellte. Das sind die Pflanzungen, die nur zur LAGA mit Blühpflanzen angelegt und danach wieder rekultiviert werden.
Knapp gesagt: Die Zahl der Flächen, die damit im LAGA-Jahr besondere Zuwendung erfordern und sicher Hingucker sein werden, in den Folgejahren aber keinen zusätzlichen Pflegeaufwand mehr verursachen, ist lange nicht so groß, wie viele das vielleicht erwartet haben. Die direkt nachhaltigen und pflegeleichten Pflanzungen sind deutlich umfangreicher.

Eine ganze Reihe interessierter Nachfragen konnten direkt zu den einzelnen Themenbereichen geklärt werden. Die gesamte Veranstaltung wurde aufgezeichnet und soll später auf der Stadtseite öffentlich zugänglich sein.rah