Solebad: Diskussionen um offenes Schwimmen unter 2G/3G-Regeln

Mitglieder geben Vorstand Auftrag, Lösungen im Oktober zu finden, um öffentlichen Badebetrieb zu fördern

An Gruppenaktivitäten im Sole-Waldschwimmbad können bis zu 20 Personen teilnehmen.

Bad Gandersheim. Im letzten Punkt der Generalversammlung der Solebad-Betriebsgenossenschaft wurde es noch einmal lebhaft. Mehrere Punkte wurden dort aus den Reihen der Mitglieder angesprochen oder nachgefragt, in einem auch intensiv und etwas kontrovers diskutiert. Es ging um die Frage, auf welchem Wege das Bad wieder zu normalen Öffnungszeiten zurückkehren soll.

Laut Badleitung ist an mindestens einem Tag des Wochenendes – Sonnabend oder Sonntag – noch im Laufe des Oktobers die Wiedereinführung einer öffentlichen Badezeit geplant. Denkbar, so Hardy Ehrhardt, seien dabei zwei dreistündige Fenster, eines am Vormittag, das andere nachmittags, in dem Schwimmgäste das Bad wieder ohne Voranmeldung nutzen könnten. Wie viele gleichzeitig dann Einlass finden würden, hänge von den geltenden Verordnungen beziehungsweise Einschränkungen ab, die nach Lage der Inzidenzen und Warnstufen gerade Gültigkeit hätten. Darüber stimme sich die Genossenschaft gerade mit dem Gesundheitsamt ab. Schrittweise wolle man danach über weitere allgemeine Öffnungszeiten nachdenken.

Das indes reichte vielen Mitglieder in der Versammlung noch nicht. So kam konkret die Anfrage und Anregung, die öffentliche Schwimmzeit doch gleich unter die Bedingung „2G“ zu stellen, dann würden andernfalls nötige Beschränkungen gleich entfallen.

Widerspruch gegen diesen Vorschlag regte sich gleich bei Hardy Ehrhardt selbst. Das wolle man im Bad nicht, beschied er die Anfrage, musste sich dann aber nach Einwand Aufsichtsratsmitglied Hans-Joachim Baade, das alles sei in keinem Gremium bisher beschlussreif besprochen worden, soweit relativieren, dass es gute Gründe gebe, nicht auf diesem Wege der Öffentlichkeit wieder Zugang zu verschaffen.

Einen solchen gaben die in der Versammlung anwesenden Schwimmmeister zu Gehör: Es gebe Eltern von Schwimmkurskindern, zumeist den ganz jungen, die nicht geimpft seien. Die Kinder indes benötigen Umkleidehilfe, wozu die Eltern in die Kabinen gelassen werden müssen. Unter 2G sei das nicht mehr möglich, diese Kinder würden damit ihrer Ansicht nach vom Schwimmkurs durch die Regel ausgeschlossen.

Die Anregung wurde nach diesen Ausführungen kontrovers in der Mitgliederschaft diskutiert. 2G sahen viele als zu eng gefasst an, das schließe zu viele aus. 3G schien für viele ein Modell, das tragfähig sein könne. Auch diese Lösung fand aber gleich Widerspruch, weil in diesem Fall die Mitarbeiter – viele davon sind Ehrenamtliche – im Kassenbereich befürchteten, zu viel mit Kontrolltätigkeiten belastet zu werden. Auch die Sorge, dass es dabei oder im Falle der auch bei 3G notwendigen Einhaltung von Maskenpflicht und Abstand zu Reibereien und drastischeren Weiterungen kommen könnte, klang an.

Die Anfragestellerin präzisierte im Laufe der Diskussion das Ansinnen soweit, dass keineswegs an eine permanente 2G-Regelung für das öffentliche Schwimmen gedacht sei, sondern bestimmte Zeitfenster unter dieser Regel Zugang gewähren könnten. Damit ließe sich in die Nutzung des Bades eine weitere Variante einbauen. Die Versammlung machte deutlich, dass die Mitglieder dies als Auftrag an Vorstand und Aufsichtsrat verstehen, im Laufe des Oktober eine entsprechende Lösung zu beraten und auf den Weg zu bringen.

Ein weiterer Diskussionspunkt entbrannte um die Frage anstehender Sanierungsarbeiten im Hallenbad. Bekanntlich muss dort Beton saniert werden, um die dauerhafte Standfestigkeit des Beckens zu gewährleisten. Zunächst anklingende Sorgen, dass die Sanierungsnotwendigkeit in ein oder zwei Jahren zur Schließung des Bades führen könnten, vermochte der Vorstand zu entkräften. Es bestehe keine Gefahr, dass der Betrieb wegen Bauschäden mittelfristig ausgesetzt werden müsse.

Vorwürfe wurden in Richtung der Geno-Gremien erhoben, dass in dieser Richtung zu wenig geschehe, nicht erkennbar sei, was wie geplant sei. Vorstandsvorsitzender Gerhard Dörries musste an dieser Stelle deutlich machen, dass die Genossenschaft nur Badbetreiber ist. Das heißt, sie trägt die Sanierungen nicht, muss sie auch nicht beplanen lassen. Das alles sei Sache des Eigentümers, der Stadt Bad Gandersheim.

Mit dieser sei die Geno, versicherte auch Aufsichtsratsvorsitzender Rüdiger Pelz, aber ständig in Gesprächen, auch wenn das im Moment durch Personalmangel und die Belastungen wegen der LAGA manchmal schwieriger und langwieriger sei. Ab November wird es die Genossenschaft dann auch mit einem neuen Rat zu tun haben, aber auch mit dessen Fraktionen sei die Geno immer im guten Gespräch.rah