Solebad: Eintrittskartenfrage zur Landesgartenschau noch völlig offen

Betriebsgenossenschaft: Öffentliche Diskussion unbesprochener Sachverhalte führt in die Irre

Das Hallenbadbecken ist schon wieder knapp halb voll. Bis Dienstag ganz und dann auch warm.

Bad Gandersheim. Die Wogen schlugen schnell hoch, nachdem es in zwei öffentlichen Versammlungen zum Thema Landesgartenschau kürzlich auch erste Aussagen zu den Jahreskarten für die Gartenschau gegeben hatte. Weniger wegen deren Preis, der wohl anfangs im Vorverkauf (ab Weihnachten 2020) etwas über 100 Euro betragen könnte und damit durchaus eher moderat ist, sondern mehr über eine schnell hergestellte Verbindung zum Besuch des dann sanierten Freibades am Sole-Waldschwimmbad.

Das soll, so die erklärte Absicht von Stadt, Betriebsgenossenschaft des Solebades und Landesgartenschau-Durchführungsgesellschaft, integraler Bestandteil des Landesgartenschaugeländes werden. Nicht nur, weil es ohnehin mitten darin liegt, sondern auch, weil sowohl planerisch als auch gestalterisch die Landesgartenschau im Freibadgelände Auswirkungen zeitigen soll. So zum aktuellen Zeitpunkt mindestens die Absicht.

Wie genau und womit ist dabei bislang ebenso ungeklärt, wie eine eventuelle Eintrittsfrage. Umso unverständlicher ist für die Betriebsgenossenschaft eine Diskussion, die sich im Anschluss an die Landesgartenschau-Veranstaltung ergeben hat und an der Aussage festmachte, dass der Eintritt ins Freibad im LaGa-Jahr über die Landesgartenschau-Jahreskarte möglich sein werde.

Diese Aussage wurde vielfach missverstanden, als sei der Freibadbesuch wegen der Integration des Badgeländes in das LaGa-Gelände nur noch mit einer solchen Jahreskarte möglich. „Dem kann die Betriebsgenossenschaft des Solebades zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur unter dem Hinweis entschieden widersprechen, dass es zu solchen Lösungen bislang weder Gespräche geschweige denn Entscheidungen gegeben hat. Zurzeit ist noch überhaupt gar nichts sicher“, machte am Dienstagmorgen Genossenschafts-Vorstandsmitglied Hardy Ehrhardt deutlich.

Bislang gebe es von verschiedenen Seiten Ideen und Vorschläge, mehr aber auch nicht. Stadt, Genossenschaft und LaGa-Durchführungsgesellschaft müssten dergleichen natürlich gemeinsam besprechen und zu einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung finden. Bisher habe es aber noch keine solche Zusammenkunft gegeben, die erste sei derzeit für den November geplant.

„Es macht den Eindruck, das hier manche versuchen, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Im Moment ist es für das Solebad entschieden wichtiger, die Pläne für den Umbau des Freibades fertig zu bekommen und mit der Bauausführung möglichst im kommenden Jahr beginnen zu können, da stehen Fragen des Eintrittes im LaGa-Jahr an zweiter oder noch nachrangiger Stelle“, sagte Ehrhardt dem GK am Dienstag.

Zudem arbeite die Genossenschaft zusammen mit der Stadt an Lösungen für die künftige Bezuschussung. Die einstmals vor Wiederaufnahme des Betriebes festgelegte Summe läuft aus. Für die Nachfolgeregelung sah Ehrhardt drei Phasen: Die Jahre bis zur Landesgartenschau, wo überwiegend nur das Hallenbad betrieben werde, das Landesgartenschaujahr als Sonderfall, und die Zeit danach, wenn Hallen- und Freibadbetrieb gewährleistet werden sollen. Die Betriebsgenossenschaft – aber auch die Stadt – habe dabei vorrangig ein Ziel im Auge zu behalten: Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen zukunftssicheren Betrieb des Bades ermöglichen.

Auch in der ebenfalls schon öffentlich diskutierten Frage, ob im LaGa-Jahr das Bad ohne Einzäunung in das LaGa-Gelände integriert werde, gebe es noch überhaupt keine Tendenz, allenfalls Ideen. Diese müssten unter den zuständigen Beteiligten aber erst ausführlich abgewogen werden, bevor es zu einer Entscheidung komme. Dazu gehören zum Beispiel Versicherungs- und Haftpflichtfragen. Ebenso werde man auf Erfahrungen früherer Landesgartenschauausrichter zurückgreifen. Das alles sei aber noch völlig offen.

„Es wäre vernünftiger, in dieser Situation Details nicht öffentlich zu diskutieren, wenn es zu diesen im Hintergrund noch gar keine Entscheidungen oder Grundlagen gibt“, so Ehrhardt. Aus Sicht der Genossenschaft muss mindestens noch bis nach den ersten Gesprächsrunden um Geduld gebeten werden, bevor dann Lösungsansätze auch öffentlich gemacht werden könnten. Der Genossenschaft werde dabei besonders wichtig sein, dass die Interessen möglichst aller, vor allem aber auch der Badnutzer im Vordergrund stehen.rah