Spende für eine bemerkenswerte Einrichtung übergeben

Die Damen des Lions Club Seesen-Osterode zu Besuch bei der Lebenshilfe Bad Gandersheim-Seesen e.V.

Scheckübergabe an die Lebenshilfe. Von links: Gisela Pförtner, Regine Bönicke, Hannelore Holzgraefe, Katrin Meyer, Edith Klein, Silke Pflanz, Nicole Pietsch und Andrea Huth.

Bad Gandersheim. Vergangene Woche besuchten die Mitglieder des LC Seesen- Osterode die Einrichtungen der Lebenshilfe Bad Gandersheim- Seesen e.V. in der Lautenthaler Straße in Seesen. Nach einer herzlichen Begrüßung folgte eine kurze Einführung in die Entstehungsgeschichte dieser Einrichtung ab dem Jahre 1974 durch Silke Pflanz, die Vorsitzende des ehrenamtlichen Verwaltungsrates.

Damals versteckte man behinderte Menschen noch in den Häusern und es war bereits fast ein Eklat, als auf Initiative von Gisela Pförtner im Jahre 1972 ein St. Georgs- Marsch mit den behinderten Kindern durch die Stadt führte und unter dem Schirm der „Aktion Sorgenkind“ auch in Seesen die Aktion „ein Haus für unsere Sorgenkinder“ zu einem erheblichen Spendenaufkommen führte, welches letztlich den Bau der heutigen Einrichtung unter finanzieller Mithilfe der „Aktion Sorgenkind“ ermöglichte.

Heute ist diese so wichtige Einrichtung in Seesen fest etabliert und weit über den Landkreis bekannt und bietet ein vielfältiges Angebot für behinderte Kinder und deren Familien. „Es ist normal verschieden zu sein“, sagte Richard von Weizsäcker. „Wir bei der Lebenshilfe Bad Gandersheim- Seesen e.V. schätzen jeden Menschen mit seinen individuellen Fähigkeiten und jeder Mensch soll das gesellschaftliche Leben mitgestalten. Das bedeutet aber auch, Systeme so zu gestalten, dass sie in der Lage sind, auf Vielfalt einzugehen“, sagt Katrin Meyer. Und über dieses vielfältige Angebot der Lebenshilfe informierte Frau Meyer als geschäftsführender Vorstand ausführlich, bevor die Damen zu einer interessanten Entdeckungstour durch die Räumlichkeiten der Einrichtung starteten.

Das Gebäude – in welchem sich auch ein Regelkindergarten und ein Integrations- Kindergarten befinden – ist aufgebaut wie ein Bienenstock, bei dem sich die Waben rund um einen Innenhof aneinanderreihen, und somit kein Kind verloren gehen kann, da man immer wieder zum Ausgangspunkt zurückkommt. Hier finden sich Kuschelecken, Spielparadiese auf verschiedenen Ebenen und ein „Snoozel-Raum“ zum Entspannen, aber auch ein Klassenzimmer mit Schreibtischen und Computer, wo behinderte Kinder in der „Kurpark-Schule“ ihre Schulpflicht im Sinne des Niedersächsischen Schulgesetzes erfüllen können. Zudem gibt es noch eine fantasievoll angelegte Außenanlage, die erst vor kurzem durch Mithilfe des Lions Club Bad Gandersheim-Seesen um die Attraktion eines Kletterfelsens erweitert wurde sowie mehrere Therapie- und Konsultationsräume, in denen Eltern ihre Kinder durch einen Facharzt ohne den üblichen „Praxis- Stress“ untersuchen und einschätzen lassen können. Heilpädagogischer Kindergarten, Sprachheilkindergarten, Logopädische Praxis, Ergotherapie, Frühförderung und Autismuszentrum sind weitere Pluspunkte.

Besonders stolz ist die Lebenshilfe zudem auf ihre Zertifizierung mit dem „Kneipp Gütesiegel“ für ganzheitliche Gesundheitsförderung nach Sebastian Kneipp, den „Familien entlastenden Dienst“ und das Familienzentrum, welches Freizeiten, Kurs- und Vortragsangebote organisiert. Auch die älteren „Sorgenkinder“ werden bis zum Schulabschluss im ehemaligen Bahnhofsgebäude in einer Sonderklasse betreut. Keiner wird allein gelassen, Kinder und Familien umfassend betreut und begleitet. Nach einer ausführlichen Führung durch die Räume und Möglichkeiten der Einrichtung bedankte sich die Präsidentin des Lions Clubs Frau Edith Klein im Namen ihres Clubs mit einem Spendenscheck beim Vorstand der Lebenshilfe, von dem außer Frau Meyer und Frau Pflanz auch Herr Lüke und Frau Hermes sich die Zeit genommen hatten, und wünschte allen auch weiterhin viel Kraft und Engagement im Kampf um die „etwas anderen Mitglieder unserer Gesellschaft“.

Die Spende wird übrigens direkte Verwendung finden für die Organisation eines Fußball-Turnieres, in dem sich gesunde Kinder zusammen mit den „besonderen Kindern“ messen werden. Natürlich ist auch die Lebenshilfe für ihre sinnvolle und wichtige Arbeit immer wieder auf Spenden und Zuwendungen angewiesen.red