Sportlerehrung für 2017 nachgeholt

Viele Neuerungen bei der Ehrungsfeier im Forum des Roswitha-Gymnasiums

Alle Geehrten der Sportlerehrung samt Bürgermeisterin und Moderator auf einen Blick: Zehn Einzelsportler und sechs Mannschaften bekamen diesmal Urkunden und Gutscheine.

Bad Gandersheim. Zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt im Jahreslauf hat am Donnerstag die Ehrung erfolgreicher und verdienter Sportler der Stadt Bad Gandersheim stattgefunden. Dabei gab es eine ganze Reihe von Neuerungen in diesem Jahr.

An eine grundlegende Veränderung des Termins abseits des bislang gewohnten im April sei dabei weniger gedacht gewesen, begründete Bürgermeiterin Franziska Schwarz die so späte Ehrung für das Jahr 2017. Verschiedene Umstände, auch solche, die mal angedacht waren, aber nun leider nicht mehr zum Tragen kamen, hätten für den Ausnahmetermin gesorgt. Im nächsten Jahr soll die Ehrung wieder früh im Jahr ausgerichtet werden.

Die erste Neuerung war der Ort: Die Veranstaltung ist vom Kaisersaal in das Forum des Roswitha-Gymnasiums gewechselt. Das verschaffte ihr nicht unbedingt mehr Besucher, die das Forum durchaus fassen konnte, die Beteiligung war wie in den Vorjahren, und damit insgesamt gut. Ein Grund für den Ortswechsel liegt aber in der Frage der Barrierefreiheit – und dass die auch im Sport eine Rolle spielen kann, wurde in der Veranstaltung noch anders deutlich.

Die zweite Neuerung war, dass diesmal auch eine musikalische Begleitung den Veranstaltungsablauf umrahmte und auflockerte. Dafür war die dreiköpfige Band „Alive“ mit Coleta Manzeck, Hannes Nagel und Yorick Behme sowie Markus Schwieger gewonnen worden und machte ihre Sache richtig gut.

Neuerung Nummer drei war Moderator Jörg Zickfeld. Er verstand es, locker und mit vielen Hintergrundinformationen durch die Veranstaltung zu führen, wobei man ihm deutlich seine profunde Erfahrung als Radiomoderator anmerken konnte.

Und auch noch eine vierte Neuerung gab es: Die Auswahl des „Sportlers des Jahres 2017“ hatten diesmal nicht – wie viele Jahre vorher – die Leser des Gandersheimer Kreisblatts als Publikumswahl vorgenommen, sondern erstmals tat dies eine dreiköpfige Jury mit den Sportexperten Uwe Grande, Hans-Peter Kliesch und Rolf Klüger.

Ihre Wahl war auf Udo Kükemück als Preisräger gefallen. Dies für sein übergeordnetes besonderes Engagement im und für den Behindertensport. Damit gewann erstmals jemand den Preis, bei dem nicht hauptsächlich die eigene sportliche Leistung im Vordergrund stand. Diese Auszeichnung wurde im chronologischen Ablauf der Veranstaltung aber erst am Ende vergeben.

Vorher standen zehn Einzelsportler und sechs Mannschaften zur Ehrung für ihre Leistungen und Erfolge an. Sieben Einzelsportler waren allein darunter, die aufgrund ihrer errungenen Meisterehren auf Landes- und höheren Ebenen automatisch geehrt wurden. Darunter die drei SVG-Hammerwerfer Tobias Kruse (im Vorjahr Sportler des Jahres), Moritz Mollowitz und Lennart Jörn, die Norddeutsche und Landesmeister sind. Stabhochspringer Luca Bewig ist ebenfalls Landesmeister geworden.

Das gilt auch für Schwimmer Jens Tschäpe mit sogar drei Titeln und Pony-Fahrsportler Tim Grober.

Weiter wurden für ihre sportlichen Erfolge vier Einzelsportler auf Vorschlag ihrer Vereine geehrt: Amelie Tschäpe erreichte eine Vizelandesmeisterschaft im Schwimmen. Der Heckenbecker Schütze Leon Stahlmann (13) erreichte einen neunten Platz bei den Landesmeisterschaften Luftgewehr. Tischtennisspieler Jan Hoffmann vom SV Harriehausen war in der Saison 2016/17 bester Spieler der eingleisigen Kreisliga im Regionsverband Südniedersachsen.

Und schließlich Udo Kükemück, bei dem die eigenen sportlichen Leistungen sekundär sind, sein Ehrungsvorschlag durch den MTV begründet sich auf dem besonderen Engagement im Behindertensport, das er als Mensch mit eigenem Handicap ausübt, und dies schon seit vielen Jahren im Bereich des Schwimmsports.

Sechs Mannschaften waren außerdem nominiert worden: Die Fußballjugend A1 der JSG  Gandersheim / Harriehausen als Vizekreismeister der Spielserie 2016/17 und Kreispokalsieger 2017. Die 3x1000-Meter-Staffel der SVG mit Felix Barnowski, Jannes Nehrkorn und Luis Tappe als Kreismeister 2017, die 4 mal 50-Meter-Staffel  U14 weiblich der MTV-Schwimmabteilung mit Judith Bickmeyer, Jule Ackenhausen, Amelie und Annina Tschäpe als Fünfte der Landesjahrgangsmeisterschaften sowie Vize-Bezirksmeister. Und weiterhin die  1. Altherrenfußballmannschaft Ü40 des SV Harriehausen, die in der Saison 2016/17 Kreismeister wurde, sowie das Tanzpaar Birgit und Bernd Grzelachowski vom Tanz-Club Schwarz Gold, wahrscheinlich die einzigen Gandersheimer in einer Weltrangliste, und dort auf Platz 150 unter 874 gelisteten Paaren.

Alle SportlerInnen, auch jedes Einzelmitglied einer Mannschaft, bekamen Urkunden, dazu und einen Gutschein (pro Sportler und Mannschaft) für einen Sporteinkauf, die Mannschaften außerdem Gutscheine des Vitalparks oder des Kinos Gandeon.

Moderator Jörg Zickfeld hatte in seiner Einleitung hervorgehoben, dass hier Aktive des Amateursportes geehrt würden, eines Bereiches also, in dem Geld im Regelfall selbst mitzubringen ist, als dass der Sport es dem Aktiven einbringen würde. Sport habe darüber hinaus einen integrativen Charakter, wie der Behindertensport beweise.

In einem Appell sprach er die wenigen anwesenden Politiker an, die Regulierungswut einzudämmen, die Sportvereinen und den darin tätigen Ehrenamtlichen das Leben immer schwerer mache. Er fand hier Unterstützung beim Vorsitzenden des SV Harriehausen, Detlef Krause, der hinzufügte, dies gelte leider auch für die Sportverbände selbst.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz hatte eingangs gesagt, Sport tue gut, sei gesund, integriere, stehe aber auch für Leistung, Freundschaft und Spaß. Die Stadt sei sich ihrer Verantwortung für den Sport bewusst. Das beweise sie mit der Unterstützung der SVG in Angelegenheiten des Stadions, den Maßnahmen an der Turnhalle Altgandersheim, die ja inzwischen vereinsgetragen ist, oder den Ausbauplänen für das Solewaldschwimmbad. Ihr Dank, so die Bürgermeisterin, gelte allen im Sport tätigen Ehrenamtlichen, Funktionären und Sponsoren.rah