Stadion: Hartplatzsanierung hat begonnen – und ruht aber auch schon wieder

Arbeiten im Rudolf-Cahn-von-Seelen-Stadion seit Anfang Oktober / Nutzbarkeit des Platzes erst ab etwa Dezember

Der Altbelag ist entfernt, der Untergrund überarbeitet. Links liegen noch alte Kantensteine, in Platzmitte schon der Neubelag zur Verteilung bereit. Zur Zeit allerdings ruht die Baustelle.

Bad Gandersheim. Lange schon wird sie erwartet: Im Gespräch ist die Sanierung des Hartplatzes im Rudolf-Cahn-von Seelen-Stadion zwischen Stadt und der Spielvereinigung Grün-Weiß mindestens schon seit zwei Jahren. Im vergangenen Jahr schien eine Einigung nahe, der Verein bot an, mit Eigenleistungen die meiste Vorarbeit zu leisten und damit zu helfen, die Kosten so weit wie möglich zu senken.

Ins Wanken geriet alles wieder, als es um die Frage des Abhebens und der Entsorgung des alten Rotgrandbelages ging, der unter Umständen als Sondermüll teuer entsorgt werden müsste. Massen und Kosten überforderten den Verein bei Weitem, am Ende ging es doch nur nur über ein Entgegenkommen der Stadt.

Die setzte Mittel für die Sanierung in den Etat 2019 ein – die Stadt kostet die gesamte Maßnahme jetzt rund 68.000 Euro –, ein Auftrag konnte an eine Fachfirma vergeben werden. Auf deren Arbeitsbeginn warteten alle Beteiligten aber lange: Zuerst hatte es geheißen, die Arbeiten sollten – schon deswegen, weil sie nur bei trockenem Wetter durchgeführt werden können – im Frühjahr starten. Doch der Start verschob sich ständig weiter, zuerst nach den Sommerferien, doch auch August und September verstrichen, ohne dass etwas geschah.

Grund dafür, so Bauamtsleiter Jürgen Schnute gegenüber dem GK, sei die Auftragslage der Fachfirma aus Niedersachsen gewesen. Sie sei so ausgelastet gewesen, dass der Baustart immer weiter nach hinten verschoben wurde. Bis es nun endlich Anfang Oktober tatsächlich im Stadion losging. Auch nicht ohne Probleme, wie Schnute anmerkte, denn die eigentlich vom Verein zu erledigende Aufgabe, die alte Platzeinfassung aus Beton-Kantensteinen, war noch nicht restlos entfernt. Die Aufgabe musste zuerst nachgeholt werden, ebenso Arbeiten am Nordhang, der teilweise zu dicht an die Platzgrenze heranreichte, von der dort wuchernden Vegetation einmal ganz zu schweigen.

Ein Sprecher der SVG bestätigte nach GK-Informationen, dass man sich an der Aufgabe, die Kantensteine aus der Erde zu holen, im wahrsten Sinne des Wortes „verhoben“ habe. Das sei an sich nur mit entsprechend professionellem Baugerät zu lösen gewesen, die dem Verein aber nicht zur Verfügung standen.

Nach diesen vorbereitenden Aufgaben konnte die Fachfirma dann den an vielen Stellen nur ganz dünnen Altbelag abheben und zur Entsorgung bringen lassen. Die fiel glücklicherweise nicht so kostenaufwändig aus, wie zunächst befürchtet. Unter dem Altbelag fand sich eine für Hartplätze offenbar ungewöhnliche Packlage, denn Mitarbeiter der Fachfirma fragten sich, ob es an dieser Stelle einmal eine Straße gegeben habe.

Im nächsten Schritt ist diese Packlage zuerst aufgelockert und dann wieder gewalzt worden, um einen versickerungsfähigen, geraden Untergrund zu erhalten, auf dem dann die großen Mengen inzwischen angelieferten Neubelags aus Rotgrand verteilen und glattziehen zu können. Dieser Schritt fiel aber zuerst wetterbedingt, dann durch Krankheitsfälle in den letzten 14 Tagen und bis heute erst einmal wieder flach – die Baustelle ruht.

Wenn sie dann in den nächsten Wochen endlich fertiggestellt sein sollte, müssen die Sportler trotzdem erst einmal weiter Randzuschauer bleiben: Der Benutzung des neuen Platzes gehen einige Wochen Ruhe voraus, damit sich der etwa vier Zentimeter starke Belag setzen kann, vermutlich wird er auch immer wieder mal gewalzt werden müssen. Als Erste dürfen die Fußballspieler wieder auf den Platz, das wird etwa acht Wochen nach Fertigstellung sein.
Härter trifft es hingegen die erfolgreiche SVG-Hammerwerfergruppe: Sie muss vermutlich bis Februar auf Wurftraining verzichten, um den Oberflächenbelag nicht zu früh wieder aufzubrechen. Wie und wo das intensive Wintertraining damit stattfinden kann, steht zur Zeit noch in den Sternen.rah