Start der offenen Ganztagsbeschulung in der Grundschule auf 2020 verschoben

Ausbauvorhaben erst dann abgeschlossen / Besorgte Eltern protestieren und fragen im Rat nach

Eltern von Grundschülern fragten besorgt im Rat nach den aktuellen Plänen.

Bad Gandersheim. Das Thema Grundschule nahm bereits in der Bürgerfragestunde der Ratssitzung Fahrt auf. Besorgte Eltern waren gekommen, um Fragen loszuwerden. Die Sorgen basierten auf den Berichten aus den Fachausschüssen, wo das Thema Ausbau und Finanzierung sowie Start der Ganztagsbeschulung im Vorfeld des Rates beraten worden waren. Dabei war zutage getreten, dass die Stadt mit ihren bisherigen Absichten Probleme bekommen wird, da weder die Finanzierung noch der Zeitplan einzuhalten sind.

Das hatte schon in der Sitzung des Bürgerdiensteausschusses zu entsetzten Elternreaktionen geführt, als deutlich wurde, die Ganztagsbeschulung könne erst 2020 starten – ein Jahr später als bislang vorgesehen. Und auch das war an sich schon deutlich später als möglich.
Grund für den Aufschub ist, dass die Bauarbeiten zum Ausbau vermutlich erst im Frühjahr 2019 beginnen können. Auch dieser Umstand brachte Eltern auf die Barrikaden, weil sie annahmen, dies bedeute, dass gravierende Missstände wie bei den Toiletten noch ein Jahr länger hingenommen werden müssten. Entsprechende Nachfragen gab es in der Ratssitzung.

Und eine zumindest in diesem Punkt beruhigende Auskunft: Die Toilettenfrage wird bereits 2018 angegangen. Dazu sind 80.000 Euro in den Etat eingestellt worden.

Was einen weiteren Bürger und Fragesteller gleich zu der Nachfrage veranlasste, ob dann beim Umbau der Toiletten das Thema Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit in normgerechter Form Berücksichtigung finden werde. Die Nachfrage basiere auf der Erfahrung, dass eine entsprechende Norm bei anderen Bauvorhaben anscheinend nicht unbedingt Berücksichtigung gefunden habe, begründete der Fragesteller.

Die Stadt sicherte über Bauamtsleiter Jürgen Schnute zu, dass dies an sich immer der Fall sein müsse und die beauftragten Planer die entsprechenden Normen kennen und beachten. Insofern sei davon auszugehen, dass sie dies auch bei den Planungen des Toilettenausbaus berücksichtigen würden. Zudem werde sich künftig der frisch eingesetzte Beirat für Barrierefreiheit ebenfalls intensiv begleitend mit solchen Fragen befassen.

Der Rat konnte in seiner Sitzung am letzten Donnerstag die Besorgnisse der Bürger nur mit dem Bedauern über die Verschiebungen quittieren. Die Umstände ließen kein anderes Vorgehen zu.

Als Tagesordnungspunkt in der Ratssitzung war bei all dem nur über die Änderung des Starts der Ganztagsbeschulung zu befinden. Wie jüngst im GK im Zuge der Bauplanungen für den Ausbau berichtet, ist der vorgesehene Zeitplan, mit dem Schuljahr 2019/20 mit der Ganztagsbeschulung zu beginnen, nicht mehr einzuhalten. Folgerichtig wurde nun zum Beschluss vorgeschlagen, das Schuljahr 2020/21 als erstes Jahr einer offenen Ganztagssschule festzulegen.
An sich wollte darüber niemand mehr diskutieren, aber Ausdruck des Bedauerns, dass sich nun alles verzögert gab es dann doch von mehreren Seiten und um ein Haar noch Disput um die Frage, warum die Einführung der Ganztagsschule nicht doch bereits vom Rat früher vorgenommen worden sei. Da nicht geschehen, aber auch ebenso müßig.

Die finanziellen Umstände des Ausbauvorhabens sind hingegen Thema der Etatverabschiedung gewesen. Hier hatte sich der Rat im Finanzausschuss bereits zu der Formel durchgerungen, das Bauvorhaben in zwei Abschnitte aufzuteilen: Der erste 2018 mit den Planungen und dem größten Teil des Ausbaus, der zweite nunmehr in 2019 anzusetzen, wo weitere rund 400.000 Euro folgen müssen, um das ursprünglich angestrebte Konzept realisieren zu können.rah