Strohlager in Brand gesteckt

Nächtlicher Brand in der Hachenhäuser Feldmark / Brandstiftung wahrscheinlichste Ursache

Hachenhausen. Immer wieder Hachenhausen: Zum vierten Mal seit dem letzten Herbst brannte es jetzt im Harzbördendorf. Der letzte Brand, bei dem ebenfalls nächtens in einem leerstehenden Haus im Unterdorf Feuer gelegt worden war, ist erst einige Wochen her und noch frisch in Erinnerung.

Diesmal also in der Feldmark, wo mit hoher Sicherheit durch Brandstiftung in der Nacht zu Sonntag plötzlich rund 600 Strohballen in einer Miete auf einer Länge von rund 100 Metern in Brand standen. Laut Stadtbrandmeister Kai-Uwe Roßtock war die Feuerwehr gegen 2 Uhr alarmiert worden. Entdecker des Brandes war dabei im Übrigen offenbar eine Streife der Polizei, die den Feuerschein gesehen und bei Anfahrt bereits ein größeres Brandgeschehen vorgefunden hatte. Bei Eintreffen der Feuerwehren vor Ort habe schon der Großteil des Strohs lichterloh gebrannt, was dann auch weithin sichtbar war.

Aufgrund der Strohbranderfahrungen des letzten Jahres bezog die Einsatzleitung bereits frühzeitig das THW ein. Vorher hatte ein Landwirt bereits versucht, mit seinem Traktor einzelne Ballen aus dem Lager herauszuheben. Die Hoffnung, die Miete noch so zu trennen, dass ein Durchbrennen zu anfangs noch unbetroffenen Teilen gelänge, zerschlug sich aber im Laufe der auf längere Zeit angelegten Löscharbeiten.

Da der Brand deutlich außerhalb der Ortslage in der Feldmark lag, mussten lange Wasserförderstrecken aufgebaut werden und ein Tanklöschfahrzeug-Pendelverkehr sorgte für genug Nachschub. Die Schlauchleitungen aus der Ortsmitte reichten allein gute 600 Meter weit, aus einem Bach in der Feldmark konnte zusätzlich per Tragkraftpumpe Wasser entnommen werden, ebenso an der Wasserentnahmestelle am Teich bei Hachenhausen. Auf einen landwirtschaftlichen Anwesen unweit der Brandstelle wurde ein Behälter als Löschwasserreserve gefüllt. Daneben wurden Tanklöschfahrzeuge in Harriehausen befüllt und brachten Wasser vor Ort. Auch die Feuerwehr Kalefeld war daran beteiligt.

Gebraucht wurde dann aber doch weniger, als anfangs zu vermuten war, denn nachdem sich die Flammen in der Miete durch deren gesamte Länge gefressen hatten, wurde von einem großen Löschangriff abgesehen. Statt dessen ging man nun den Weg des kontrollierten Abbrennens. Die gesamte Miete wurde so ein Opfer der Flammen, Schadenshöhe geschätzt rund 15.000 Euro. Immerhin konnte ein Übergreifen auf ein daneben liegendes Altreifenlager (die zur Beschwerung einer ansonsten aufgelegten, aber noch nicht vorhandenen Abdeckfolie dienen) verhindert werden.

Im Einsatz waren unter Leitung der Feuerwehr Harzbörde zahlreiche Wehren aus dem Stadtgebiet. Insgesamt, so Roßtock, seien rund 130 Einsatzkräfte in der Nacht vor Ort gewesen. Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten erstreckten sich noch bis weit in den Sonntag.rah