Sturm stoppt ICE bei Gehrenrode

Reisende mussten mehr als vier Stunden Wartezeit in Kauf nehmen / Zahllose Einsätze

Vier Stunden Nothalt auf freier Strecke bescherte diesem ICE ein auf die Oberleitung gekippter Baum bei Gehrenrode. Die Gandersheimer Wehr war im Einsatz.

Bad Gandersheim. Bis zum Mittag sah es in Bad Ganrersheim und Umgebung noch recht ruhig aus. Auffrischender Wind zwar, aber von Sturm „Friederike“ war noch nichts zu sehen – außer im Internet. Und das ließ nichts Gutes ahnen, denn die Bilder aus den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen waren teils drastisch.
Nach dem Mittag legte „Friederike“ dann auch bei uns los. Mit gewaltigen Böen, denen bald auch Bäume nachgaben. Schon zu dieser Zeit gab es fliegende Ziegel, beschädigte Autos, Ast- und Baumbruch. Die Feuerwehren waren schon bald allerorten im Einsatz.

Einen ganz besonderen gab es dabei im Gandersheimer Stadtgebiet: Die Gandersheimer Wehr wurde von der Deutschen Bahn zuhilfe gerufen. Zwischen Dankelsheim und der Überholstelle Gehrenrode war gegen 13.30 Uhr ein Baum auf die Oberleitung gekippt, ein vorbeifahrender ICE hatte ihn gestreift und war teilweise darüber gefahren: Notstopp ziemlich genau an der Überholstelle Gehrenrode.

Die Feuerwehren konnten natürlich erst nach Abschaltung des Stroms und Bahnerden tätig werden. Die Baumreste wurden entfernt, das ging noch recht zügig. Dann musste ein Instandsetzungsfahrzeug der Bahn die lädierte Oberleitung wiederherstellen. Das zog sich, so dass die Reisenden am Ende eine über vierstündige Fahrtunterbrechung bei Gehrenrode in Kauf nehmen mussten.

Den Zug verlassen durften sie derweil nicht, statt dessen musste der Rettungsdienst im Zug bei einer Person mit Atembeschwerden helfen. Trotzdem blieben offenbar alle gelassen und versuchten, sich so gut wie möglich die Zeit zu vertreiben.rah