Symbiose aus Grafischem und Malerischem

Werkschau mit Arbeiten von Axel Schöpf in der Galerie des Kunstkreises Kloster Brunshausen

Axel Schöpf und Laudator Thomas Vollmer in der Galerie des Kunstkreises.

Brunshausen. Eine Werkschau mit Arbeiten der vergangenen 40 Jahre des in Gehrenrode lebenden Künstlers Axel Schöpf ist seit vergangenem Wochenende in der Galerie des Kunstkreises Kloster Brunshausen zu sehen. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es eine Vernissage. Zu den einführenden Worten kamen die Besucher wegen der entsprechenden Auflagen allerdings nicht in die Galerie, sondern in das Rosencafé.

Wer die Präsentation mit dem Titel „Human Landscape“ besucht, erlebt eine Premiere, wie der Vorsitzende des Kunstkreises, Joachim Hesse, gleich zu Beginn seiner Begrüßungsworte verdeutlichte: Der Künstler, der Mitglied im Kunstkreis ist und in der Werkschau einen Ausschnitt seines Schaffens in der Bildenden Kunst zeigt, präsentiere seine Werke erstmalig der Öffentlichkeit in dieser Region.

Laudator war anschließend Theodor Vollmer, mit dem Schöpf im Jahre 2002 die Firma Schöpf & Vollmer Fachwerkfarben gegründet hatte. Beide hatten 1981 in Hannover das Studium der freien Malerei und Grafik aufgenommen. Schöpf habe schon während des Studiums seinen ganz eigenen Stil der freien Form herausgebildet, er habe ihn mitgebracht, sagte Vollmer.

Dies sei „eine ihm angeborene Form der Darstellung", die „unverwechselbar fiebrig, spielerisch, grafisch gegen alle Konventionen, quasi gegen den Strich gebürstet“ ist. In seinen Bildern behandele er die großen Themen wie Freude, Trauer, Verlust und Angst.

Schöpf steht „mitten in der Zeit“, erklärte der Kurator. Insoweit seien seine Arbeiten auch Zeitzeugnisse. Der Laudator sprach von „Capriccios unserer gesellschaftlichen Befindlichkeiten“. Das Lebensfrohe, Positive überwiege in den Werken von Schöpf, der hierzu seine Wurzeln in der Landschaft, in der Natur finde. „Human Landscape“ sei die Verbindung von Mensch und Landschaft, Kultur und Mensch, das Geformte und das Ursprüngliche. Im ersten Teil der Ausstellung sehen die Besucher den „Nachklang“ einer Studienreise in die Toskana, von der er ein ganzes Konvolut an Arbeiten zurückgebracht habe.
Der Blick der Betrachter falle auf „eine Synthese von Abstraktion und Erfassen der Atmosphäre in Farbklängen“. Es sei das Wiedererkennen nicht der konkreten Form, sondern die genaue Wiedergabe des Eindrucks, der Impression.

Der Rundgang führe dann an einer Reihe kleinformatiger Blätter vorbei, erläuterte Vollmar den Gästen der Eröffnung. Der nächste Raum schlage einen Bogen über 40 Jahre künstlerische Auseinandersetzung und Neuformulierung des eigenen Werks ­­– Bilder von 1984 aktuell überformt. Das größte Format sei so frisch, dass es noch keinen Eingang in den Katalog finden konnte.

„Farbe hat natürlich eine Kraft“, sagte Schöpf. Die Faszination des Lichtes in Italien habe ihn inspiriert. Spannend sei für ihn, eine Symbiose aus dem Grafischen und dem Malerischen entstehen zu lassen.

Besucht werden kann die Ausstellung in der Galerie des Kunstkreises bis Sonntag, 15. November, jeweils freitags, sonnabends und sonntags von 15 bis 17 Uhr.art