Theaterpädagogik-Projekt „Audiowalk“ der Domfestspiele für Jugendliche: Treffen am 23. Juni

Zusammenkunft findet im Jugendzentrum „Phoenix“ statt / Weitere Teilnehmer immer willkommen

Bad Gandersheim. Welche Orte machen glücklich und warum? Wo sind die Orte junger Menschen in Bad Gandersheim, an denen sie sich getroffen und gemeinsam eine gute Zeit verbracht haben, vielleicht den ersten Kuss hatten? Diese Fragen will der „Audiowalk“ beantworten – ein pandemiekonformes neues Theaterprojekt der Theaterpädagogik der Gandersheimer Domfestspiele.

Der „Audiowalk“ mit dem Titel „Happy Places“ wird keine typische touristische Führung im Sinne eines Audio-Guides. Es geht vielmehr darum, dass junge Menschen ab elf Jahren aus Bad Gandersheim und Umgebung selbst aktiv werden, ihre Texte einsprechen und damit zu speziellen Orten führen, die sie selbst glücklich machen – und zwar gerade jetzt oder eben genau jetzt nicht mehr. „Es geht um persönliche Geschichten und Erlebnisse“, sagt Theaterpädagoge Lukas Keller. „Es sind vielleicht Orte wie das aktuell geschlossene Jugendzentrum Phoenix, der Bahnhof, die Ecke, wo man ungestört rauchen kann, die Bushaltestelle im Dorf.“ Das nächste rund zweistündige Treffen für „Happy Places“ findet am Mittwoch, 23. Juni, um 18 Uhr im Jugendzentrum Phoenix in Bad Gandersheim statt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können den „Audiowalk“ in den nächsten Wochen selbst gestalten, ihre eigenen Glücksorte zeigen und Texte einsprechen. Anmeldungen und Informationen bei Theaterpädagoge Lukas Keller unter E-Mail theaterpaedagogik@gandersheimerdomfestspiele.de oder Telefon (05382) 955 33 27. „Wir sind der AKB Stiftung aus Einbeck und den Paracelsus-Kliniken sehr dankbar, dass sie uns dabei unterstützen“, sagt Geschäftsführer Thomas Groß. Ein „Audiowalk“ funktioniert allein oder in einer Gruppe. Von einem Startpunkt, an dem Teilnehmer ein Audiogerät mit der Tonspur erhalten oder sie sich aufs eigene Handy lade können, lotst die Audiospur von Ort zu Ort, erzählt Geschichten – reale oder fiktionale, mal sind sie lyrisch, mal musikalisch, mal geräuschvoll, mal mit Stille. An manchen Orten können auch kleine Aufgaben gestellt werden („Stell dich auf die Parkbank und schau hinüber zur Spitze der Stiftskirche. Dann schwenke den Blick nach links bis…“). Nach etwa 90 Minuten endet die Audiodatei und damit auch das Theatererlebnis der besonderen Art.

„Denn während die Audiospur läuft, verwandelt sich die gesamte Wahrnehmung in ein Theatererlebnis, die Realität wird zur Inszenierung“, sagt Theatepädagoge Lukas Keller. „Gleichzeitig spielt die eigene Vorstellung eine zentrale Rolle, denn ich bin an bestimmten Orten und mir wird eine spezifische Geschichte erzählt – vor meinen Augen geschieht jedoch in der Regel etwas ganz anderes.“red