Theatrale Reise nach „Bad Ganz Andersheim“

Jungschauspieler zeigten ihr Talent / Lukas Keller gibt Ausblick auf kommende Projekte

Nur mit tierischer Unterstützung möglich geworden: Der Minenarbeiter fand kein Gold.

Bad Gandersheim. In der Ferienzeit wurden den Kindern und Jugendlichen verschiedene Aktivitäten angeboten. Eine davon war der Theater-Workshop der Gandersheimer Domfestspiele. In der vergangenen Woche boten die Jungschauspieler ihren Eltern und den vorbeikommenden Menschen eine Darbietung aus verschiedenen selbst ausgedachten Stücken. Theaterpädagoge der Gandersheimer Domfestspiele, Lukas Keller, fasste auf der Pressekonferenz zusammen, welche kulturvermittelnden Angebote in diesem Jahr stattfanden und wie diese angenommen wurden.

„Als ich meine Stelle im April angetreten habe, waren die Inzidenzen noch sehr hoch. Da war Theaterpädagogik in seiner eigentlichen Form – der theatralen Begegnung von Menschen – so nicht möglich. Das Glück war, dass die Inzidenzen sanken“, führte Keller aus.

Für die Schulklassen und Kindergartengruppen bot der Theaterpädagoge eine Vor- und Nachbereitung an, die 20 Mal durchgeführt wurden. „Das Ziel war eine Verfestigung der Kunsterfahrung, auf eine spielerische Art und Weise. Dadurch grenzt sich das Angebot ganz klar von dem Regelunterricht ab“, erklärt Keller. Die Vor- und Nachbereitung wurde für „Faust“ und „Das Dschungelbuch“ angeboten – insgesamt beteiligten sich knapp 250 Kinder und Jugendliche. Zudem gab es einen Probenbesuch bei dem Musical „Flashdance“. „Zu dem Familienstück „Dschungelbuch“ gab es wie in den Jahren davor einen Plakat-Malwettbewerb. Dafür haben 446 Kinder ihre Zeichnungen, Collagen und Aquarelle eingereicht“, berichtet Keller weiter.

In der Ferienzeit hat Keller das Projekt „Starke Kids“ zusammen mit der Stadtjugendpflege Bad Gandersheim im Rahmen des Ferienpasses angeboten (GK berichtete). Daran nahmen 20 Kinder teil. Das letzte theatrale Projekt wurde von den Domfestspielen selber durchgeführt in Zusammenarbeit mit Gunnar Ude von der Stadtjugendpflege, ebenfalls als Ferienpass-Projekt. Über vier Tage brachte Keller insgesamt 16 Kindern im Alter von acht bis 13 Jahren das Theater näher, mit dem Ziel einer Aufführung.

„Bad Ganz Andersheim“: Aufführung auf der Stiftsfreiheit

Dieses kleine Theater fand in der vergangenen Woche auf der Stiftsfreiheit/Markt statt. Zusammen mit Domfestspiel-Darstellerin Claudie Reinhard probte Keller mit den Ferienpasskindern verschiedene Geschichten, die sie sich selber über drei Tage ausdachten und abschließend die Besten auswählten. Dabei entstand auch die Idee, die Aufführung mit einer Tanzchoreo zu beginnen. Immer dabei als Requisite: Koffer. Die Kinder konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen und bauten aus den Koffern eine Höhle, eine Mauer oder taten so, als wäre er ein Pferd.

Die Aufführung bestand aus vier Geschichten, die in „Bad Ganz Andersheim“ spielen. Zuerst wurde die Geschichte von der Ballerina und dem „Lachmonster“ gezeigt, das die Ballerina fressen möchte. Mit der Hilfe eines Mädchens konnte das Monster aber vertrieben werden und es ging nach Hause, um Mathe-Hausaufgaben zu machen. Die zweite Geschichte handelte von einem Minenarbeiter, der es nur mit Hilfe der Waldtiere schaffte, das ersehnte Gold zu finden. Geschichte drei handelte von einer Königin und ihrem Drachen deren Süßigkeiten von einer Hexe gestohlen wurde, die daraus ein Knusperhaus bauen wollte. Nachdem der Drache die Bonbons zurückholte, beschloss die Hexe auch im Schloss zu leben und eine Zuckergärtnerin zu werden.

Abschließend wurde das „Bad Ganz Andersheim Ritterturnier“ veranstaltet. Nach diesen lustigen und spannenden Auftritten bekamen die 16 Jungschauspieler kräftigen Beifall von allen Zuschauern.

Ausblick auf kommende Angebote

„Was wir in letzter Zeit nicht durchführen konnten, waren unsere Spielclubs DOMinos und Extra-Ensemble. Es ist geplant, sofern die Pandemie es zulässt, sie im November wieder aufzunehmen“, so Keller. Dazu soll es ein weiteres Angebot geben neben den bekannten DOMinos: Die DOMinis. Dies ist ein Kinderspielclub für Kinder von sieben bis 13 Jahren. Hierfür soll es eine Zusammenarbeit mit einer anderen Kulturinstitution der Region geben. Der Spielclub DOMinos ist für Teilnehmer von 14 bis 24 Jahren und das Extra-Ensemble ab 25 Jahren.

Gleichzeitig zur Landesgartenschau soll es das „Grüne Klassenzimmer“ geben, wofür Keller ein weiteres Angebot schaffen will: Den Spaziergang im Garten der Improvisationen. Dieses kann von Schulklassen gebucht werden. Dafür will Keller das LAGA-Gelände nutzen, um verschiedene Szenen und Impros zu spielen. Die Domfestspiele finden im kommenden Jahr unter dem Motto „Grüner wird’s nicht“ statt.hei