Tierschutz erinnert an Kastrationspflicht

Seit März gilt die geänderte Verordnung / Zügellose Vermehrung schafft vielfach Katzenelend

Mit dem Lesegerät kann der implantierte Chip gelesen werden.

Bad Gandersheim. Für Katzenhalter hat es im Stadtgebiet Bad Gandersheim im Jahr 2019 eine bedeutsame Veränderung gegeben: Freilaufende Katzen müssen gechipt und kastriert sein. Durchgesetzt hat die Änderung der entsprechenden Vorschriften der Tierschutzverein. Diesem machte seit Jahren die zunehmende Katzenpopulation durch wilde Vermehrung Probleme. Nur mit eigenen Kastrationsbemühungen war der zügellosen Vermehrung nicht mehr Herr zu werden, das sah auch der Rat ein und beschloss die entsprechende Verordnungänderung. Nach rund einem Dreivierteljahr Gültigkeit zieht der Tierschutzverein Bad Gandersheim eine erste Zwischenbilanz.

Durch den Einsatz der Landesbeauftragte für Tierschutz wurden in Niedersachsen im November zum dritten Mal Gelder zur Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von verwilderten Hauskatzen durch das Land und Unterstützer wie den Deutschen Tierschutzbund e.V., Tasso e.V. und den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. zur Verfügung gestellt. Auch die Gandersheimer Tierschützer haben diese Aktion wieder genutzt, um insgesamt zwölf Tiere kastrieren zu lassen, denn auch in Bad Gandersheim gibt es solche versorgungsbedürftigen Tiere, die einfach zurückgelassen wurden oder vielleicht auch einmal verlorengegangen sind und durch eine fehlende Kennzeichnung ihr Zuhause nie wiedergefunden haben.

Die Kosten für diese Kastrationen übernimmt der Tierschutzverein. Sie liegen nach Vereinsangaben zwischen 100 und 200 Euro je Tier. Angesichts der hohen Zahl an Tieren ist der Verein dabei an seine Grenzen gestoßen und baut nach eigenen Angaben beständig seine Rücklagen ab, wenn nicht Landesmittel oder Spenden wie jüngst von der Bürgerstiftung aushelfen.

In diesem Herbst gab es laut Tierschutzverein wieder zahlreiche wild geborene Katzenkinder. Ziel ist es daher weiter, durch Kastration die Katzenschwemme durch diese ungewollten Tiere einzudämmen und damit auch viel Leid durch Hunger und Krankheit und im Winter zusätzlich durch eisige Kälte zu vermeiden.

Leider verstehen die Tiere diese Hilfe nicht als solche und haben oft Angst vor dem Menschen. Und wenn es dann keine Menschen gibt, die sich die Zeit nehmen, die Katzen anzufüttern, um sie so mit Lebendfallen einzufangen, würde der Tierschutz lange nicht so effizient arbeiten können. „Die Hilfe dieser tierlieben Mitmenschen ist so von hohem Wert für die Tiere und auch die Menschen, weshalb wir sie besonders hervorheben möchten. Denn immer wieder, so wie erst vor kurzem, kommt es solchen engagierten Person gegenüber, die diese Arbeit ehrenamtlich leisten, zu Anfeindungen“, berichtete Vorstandsmitglied Kathrin Weiberg dem GK.

Es scheint so als hätte sich bei einigen Bewohnern unserer schönen Stadt mitsamt seinen Dörfern die Notwendigkeit dieser Kastrationen noch nicht herumgesprochen. Deshalb möchten der Verein explizit wiederholt darauf hinweisen, dass es seit dem 8. März dieses Jahres eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht (KKR-Pflicht) für Freigängerkatzen gibt. Denn auch die unkastrierten Katzen mit Halter tragen zur unkontrollierten Vermehrung von verwilderten Katzen und zum beschriebenen Katzenelend bei. Katzenhalter von Freigängerkatzen sind hier klar mitverantwortlich und werden durch die Verordnungsveränderung nun auch in die Pflicht genommen.

Gerne bietet der Tierschutzverein Katzenhaltern auch bei der Umsetzung seine Hilfe an. So kann er mit Transportkörben oder, falls notwendig, mit Lebendfallen aushelfen sowie mit Fahrten zum Tierarzt unterstützen. Auch ist er gern bei der Registrierung der gechippten Katzen behilflich. Weiterer Ansprechpartner ist hier auch das Ordnungsamt der Stadt, das als zuständige Behörde nicht nur die Umsetzung der KKR-Pflicht unterstützt, sondern auch erster Ansprechpartner bei allen Fundtieren ist. Kontakt zum Tierschutzverein: www.tierschutz-badgandersheim.org oder Telefon 05382/5894404.rah

Bad Gandersheim

Der Osterhase kommt

Mehr Einsätze im Brandabschnitt Nord/Ost

Saison offiziell eröffnet

Dramaturgin bei den LandFrauen