Über Unwetterlagen und Klimawandel

Arne Bastian aus Bad Harzburg referierte beim Frauenfrühstück der LandFrauen über Wetterextreme

Arne Bastian und Brunhilde Kühle.

Brunshausen. 1. Februar – 11 Grad Celcius – Plus – wohlgemerkt. Das Wetter am Sonnabend hätte nicht besser zu dem Thema beim traditionellen Frauenfrühstück der LandFrauen Bad Gandersheim-Kreiensen passen können. Denn neben dem gemeinsamen Frühstücken in angenehmer Atmosphäre stand der Vortrag des Maschinenbauingenieurs Arne Bastian „Was ist nur mit dem Wetter los?“ im Mittelpunkt des Vormittages. Rund 70 Frauen waren dazu in das Rosencafé nach Brunshausen gekommen.

Bastian stammt aus Bad Harzburg beschäftigt sich schon seit seinem 14. Lebensjahr mit der Meteorologie. Seit 1991 überwacht er mehrere Wetterstationen im Harz und arbeitet dabei auch eng mit den Feuerwehren zusammen. In seinem kurzweiligen Vortrag erklärte der Bad Harzburger die Einflüsse verschiedener Wetterlagen und ging auch auf die Unwetterlagen der vergangenen Jahre sowie auf den Klimawandel ein.

In den vergangenen drei Jahren sei das Wetter betreffend, viel los gewesen, so Bastian. Das Wetter hänge hauptsächlich davon ab, von wo die Luftmassen kämen. Aktuell habe man keine Nordwetterlage, also auch keinen Schnee. „Alle warten auf den Winter, aber ein Tief nach dem anderem führt ständig warme Luftmassen zu, das lässt kein Winterwetter zu“.

Die Unwetterjahre 2017 und 2018 haben zu zahlreichen und heftigen Überschwemmungen geführt. Gerade der Harz fungiere von Norden her wie ein Bollwerk, was dazu führe, dass es tagelang geregnet habe, und zwar so viel, wie sonst in einem ganzen Monat. Seitdem könne man auch das Phänomen beobachten, dass sich Gewitter ortsfest halten würden. Bastian führte dies auf den Klimawandel zurück. Es werde wärmer. Auch die Arktis erwärme immer mehr. „Wetter entsteht jedoch durch Temperaturunterschiede“, so Bastian.

Durch die Erwärmung der Arktis, „schwächele“ im Norden die Zirkulation der Strömungen. Das führe zu dem Nachteil, dass sich Tief- oder Hochdruckgebiete wochenlang stationär halten können.

Zu den Vorsichtsmaßnahmen, die jeder treffen könne, sagte Bastian, dass man aufmerksam die Wettermeldungen verfolgen und sich dem Wetter entsprechend verhalten solle. Um Geräte im Keller zu schützen, könne man auch Vorkehrungen treffen, wie etwa die Waschmaschine auf einem höheren Podest zu platzieren und Holzregale durch wetterfeste Regale auszutauschen.

Auf die Frage, ob der Mensch maßgeblich am Klimawandel schuld sei, sagte Bastian: „Klimawandel hat es in der Geschichte schon immer gegeben, aber heute leben viel mehr Menschen auf der Welt“.

Lachs, Quiche, Spinatröllchen und Rührei. Das reichhaltige Frühstücksbuffet kam wieder einmal sehr gut bei den Frauen an.

Die Vorsitzende der LandFrauen, Brunhilde Kühle, drückte ihre Freude über die Resonanz aus und wies noch einmal auf die Fahrt des Kreisverbandes zum Deutschen LandFrauentag im Ruhrgebiet vom 28. Juni bis 2. Juli hin. Die Anmeldungen sollten bis zum 15. Februar verbindlich beim Kreisverband in Northeim eingegangen sein.hn