Überraschung: Trägerwechsel in der Kindertagesstätte Hoppetosse

Der Selbsthilfekindergarten Wrescherode e.V. hat an die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. übergeben

Bild vom Kennenlernabend im Phoenix; von links Stefan Mooz (Kassierer Selbsthilfeverein), Anita Bodmann (Kita-Leiterin), Karin Schätzlein (Johanniter), Kerstin Barnowski, Lidija Bauer, Katja Preuß, Meike Bräuer-Ehgart, Bastian Kaufmann (Vorstand Selbsthilfeverein), Bernward Kellner und Thomas Trogisch (Johanniter).

Bad Gandersheim. Nach über 22 Jahren wird die bisher durch einen Elternverein geführte Kindertagesstätte Hoppetosse in Wrescherode ab dem 1. Januar durch die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. weitergeführt. Als Vorbereitung dafür haben sich bereits im Frühjahr dieses Jahres alle Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Eltern sehr intensiv mit der zukünftigen Ausrichtung ihrer Kindertagesstätte auseinandergesetzt und dem geschäftsführenden Vorstand den Auftrag gegeben, die Möglichkeiten eines Trägerwechsels auszuloten und diesen dann auch voranzutreiben.

In Folge dessen wurde durch die Stadt Bad Gandersheim ein Vergabeverfahren vorbereitet, nach dessen Durchführung die Entscheidung auf die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. als neuen Träger gefallen ist. Dieses sehr förmliche Verfahren fand am 7. Dezember seinen Abschluss in einem (nichtöffentlichen) Beschluss des Stadtrates. Hierbei wurde viel Wert auf Übereinstimmungen der pädagogischen Konzepte von dem bisherigen und dem neuen Kita-Träger gelegt.

Da im Vorfeld sowohl die Vorbereitungen eines Trägerwechsels nur in den beteiligten Gruppierungen Thema waren, als auch der Beschluss im Rat im nichtöffentlichen Teil gefasst wurde, ist der Trägerwechsel für weite Teile der Öffentlichkeit durchaus eine Überraschung. Unter Selbsthilfe verbleibt damit nominell nur noch der Kindergarten Wolperode-Ackenhausen, wenngleich dies beim Verein „Aktives Lernen und Leben e.V.“ als Träger des Heckenbecker Kindergartens „Pusteblume“ sicher sehr ähnlich sein dürfte.

Übergang besprochen

Am 11. Dezember war dann in Wrescherode großes Kennenlernen in der Kindertagesstätte angesagt. Die Vertreter der Johanniter haben sich bereits nachmittags sehr viel Zeit für Fragen und Formalitäten im Zusammenhang mit dem Übergang der Mitarbeiterinnen genommen, die der Kita Hoppetosse so als komplettes Team erhalten bleiben.

Ab 20 Uhr waren alle Eltern in das benachbarte Jugendzentrum Phönix eingeladen. Dieser Einladung waren auch Franziska Schwarz als Bürgermeisterin und ihre verantwortliche Mitarbeiterin in der Verwaltung, Astrid Schelle gefolgt.

Katja Preuß als amtierende 1. Vorsitzende des Selbsthilfekindergartens Wrescherode e.V. eröffnete diesen Abend mit den Worten, dass der Vorstand die Kita mit einem weinenden und einem lachenden Auge an die Johanniter abgibt. Es herrsche immer noch große Einigkeit darüber, dass die einstige Entscheidung sehr engagierter Eltern zur Gründung eines Selbsthilfekindergartens größtmöglichen Respekt verdiene.

Selbsthilfe heute immer schwieriger aufrecht zu erhalten

Leider haben sich in den 22 Jahren seit Gründung des Selbsthilfevereins aber auch gesellschaftliche Veränderungen, wie etwa erhöhte Belastung von Familien in Zusammenhang mit einer Berufstätigkeit beider Eltern ergeben. Ein ehrenamtliches Engagement in dem Maße, wie es für die Geschäftsführung einer zweigruppigen Kita notwendig sei, lasse sich nicht mehr uneingeschränkt realisieren.

Für eine gut funktionierende Kita sei es in der heutigen Zeit sehr wichtig, diese nicht nur zu betreiben, sondern auch weiter zu entwickeln und für die Zukunft fit zu machen. Man sei sehr guter Hoffnung, dass die Stadt mit den Johannitern und deren hauptamtlicher Tätigkeit sowie Erfahrung im Bereich der Kindertagesstätten den richtigen Träger ausgewählt habe. Gleichzeitig bedankte sich Katja Preuß bei der Stadt Bad Gandersheim, insbesondere bei Frau Schelle, für die sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz nutzte die Gelegenheit, sich auch noch einmal bei allen Eltern für die Arbeit in diesem, aber auch in anderen Selbsthilfekindergärten zu bedanken. Es verdiene schon eine besondere Anerkennung, einen Elternverein für das Betreiben einer Kita zu gründen und dann auch über lange Jahre zu betreiben. Für den Wunsch der Eltern zur Abgabe der Verantwortung an einen anderen Träger äußerte Frau Schwarz Verständnis.

Im weiteren Verlauf des Abends hatten dann Karin Schätzlein und Bernward Kellner von der Johanniter-Unfall-Hilfe das Wort. Während Herr Kellner als Dienststellenleiter Northeim und erster Ansprechpartner vor Ort die regionale Arbeit der Johanniter vorstellte, erläuterte Frau Schätzlein als Fachfrau für Bildung und Erziehung das pädagogische Konzept und die Arbeit mit den Kindern vor Ort. Alles in allem war es ein sehr gelungener Abend im Phönix, der neugierig macht auf den neuen Kindergartenträger, die Johanniter-Unfall-Hilfe.red