Vollblutmusiker begeistert Zuhörer

Peter Gansen beim „Phoenix für Erwachsene“ im Wrescheröder Jugendzentrum

An der Gitarre: Peter Gansen bei seinem Auftritt im Jugendzentrum Phoenix.

Wrescherode. Zu einer musikalischen Reise durch verschiedene Genres und Jahrzehnte sind am Freitagabend die Besucher beim „Phoenix für Erwachsene“ im Jugendzentrum in Wrescherode gestartet. Peter Gansen begeisterte die Zuhörer mit seiner Stimme, am Klavier und an der Gitarre. Sein Soloprogramm „Lieder zum Lachen, Weinen und im Halse stecken bleiben“ traf den Geschmack des Publikums.

„Wir freuen uns unendlich, dass wir Peter Gansen gewinnen konnten, um uns hier ein bisschen zu erfreuen“, sagte Sabine Dyrba für den Vorstand. Der begnadete Vollblutmusiker eröffnete das Programm mit „Easy“, einem Klassiker der Gruppe Commodores um Sänger Lionel Ritchie aus den siebziger Jahren. Anschließend spannte der Bad Gandersheimer, der seit frühester Jugend mit Begeisterung Musik macht, einen weiten musikalischen Bogen von Sarah Bareilles und Ben Folds  bis zu Colin Ray von Men at work und weiteren Größen der Musikszene.

Aber auch bitterböse Kompositionen von Künstlern wie Frank Zappa, Georg Kreisler und Tom Waits gehörten zu seinem Repertoire, das er mit großer stimmlicher Breite präsentierte. Die Titel moderierte er mit vielen Hintergrundinformationen zu Komponisten und Künstlern an. Vor einigen Beiträgen gab es süffisante Bemerkungen.

So erinnerte Gansen an Satiren, die Zappa über Amts- und Würdenträger der USA geschrieben hatte. „Da fragt man sich heute, was würde ihm eigentlich zu Familie Trump einfallen. Dann ist mir klar geworden, dass er das passende Lied eigentlich schon vor 50 Jahren geschrieben hat, das heißt ‘Idiot Bastard Son’“, sagte der 42-Jährige, der im Hauptberuf Pädagoge ist und als Grundschullehrer arbeitet.

Die Zuhörer beließen es nicht beim Zuhören. Den von Sting komponierte Hit „Message in a bottle“ sangen oder summten viele mit.

Mit kräftigem und lang anhaltendem Beifall sowie Zugaberufen sorgte das Publikum dafür, dass Gansen ihnen noch ein zusätzliches Stück präsentierte. Im Phoenix fühlte sich der Musiker sichtlich wohl. „Ich habe ganz viele prägende Erinnerungen an diesen Ort“, sagte er am Rande des Konzertes.

Von den Zuhörern, die größtenteils aus Bad Gandersheim stammten, kam viel Lob: „Peter ist mega“, meinte Anja Numrich. Ihr gefielen unter anderem die bissig-ironischen Stücke. Der Künstler habe eine positive Ausstrahlung und sei ein Mensch, den man mögen müsse. „Ich finde es interessant, dass er meistens die B-Seiten spielt, die unbekannteren Stücke von bekannten Künstlern“, meinte Ralf Numrich. Ihm gefiel auch, dass Gansen seinen eigenen Stil hat und nicht versucht, bekannte Künstler zu interpretieren oder nachzumachen.

Das Programm sei anspruchsvoll gewesen, erklärte Rebekka Schanbacher und sagte: „Tom Waits kann auch nicht jeder spielen.“ „Er hat eine schöne Stimme und einen großen Stimmumfang, das ist sehr angenehm“, betonte Anne Simbeck. „Das ist gut, was er darbringt“, freute sich auch Edith Schülke. „Das Programm ist sehr vielfältig“, lobte Liesel Becker.

Noch während des Abends wurde die Idee für den nächsten Erwachsenenabend im Phoenix geboren: Am dritten Freitag im Januar soll es eine Disco für Erwachsene geben, erklärte Pastor Thomas Ehgart, der sich über den wachsenden Bekanntheitsgrad des Formats freut: „Früher haben wir Leute angesprochen, ob sie nicht Musik machen wollen. Jetzt werden wir von Bands angesprochen, ob sie Musik bei uns machen können.“ Peter Gansen sei allerdings vom Phoenix angesprochen worden, „weil wir den großartig finden“.art