Große Musik in der Stiftskirche Gandersheim

Philip Rushforth und Capella Vocale begeistern Zuhörer

Bad Gandersheim. Das Orgelfestival Vox Organi hat in diesem Jahr einmal mehr klangvolle Namen der internationalen Konzertorganistenszene auf seinem zweimonatigen Programm. Einer davon ist zweifellos Philip Rushforth, Kathedralorganist der Kathedrale von Chester. Er spielte am vergangenen Sonntag in der Gandersheimer Stiftskirche und wird mit seinem Vortrag lange in Erinnerung bleiben.

Für sein Gastspiel an der Mühleisen-Orgel, von deren Klangschönheit er nach dem Konzert ebenso schwärmte wie von der Akustik der Stiftskirche, hatte Rushforth einen Querschnitt neuerer Europäischer Orgelmusik ausgewählt. In der ersten Hälfte standen Franz Schmidt und Jean Jules Aimable Roger Ducasse auf dem Programm, die bis in die frühe Moderne hinein wirkten. Eine Sonate von Joseph Rheinberger, der der Romantik bis Spätromantik zugeordnet wird, leitete die zweite Konzerthälfte ein. Mit Charles Callahan und David Sanger schlossen zwei Zeitgenossen den Kreis. Sangers imposanter Marche Européenne bildete den Abschluss des Konzertes und war wohl auch ein Bekenntnis des hervorragenden Organisten zur europäischen Idee, ohne die ein so reger internationaler Austausch von Musikern, wie er im Rahmen von Vox Organi stattfindet, nicht denkbar wäre.

Rushforths Konzert wurde ergänzt durch die klangschöne Capella Vocale Gandersheim unter umsichtiger Leitung von Antonius Adamske, die Werke englischer Komponisten und eine Hymne von Felix Mendelssohn-Bartholdy in englischer Sprache zu Gehör brachte.

Lang anhaltender Applaus der rund 80 Zuhörer war der Beweis für ein gelungenes Konzert und wurde gern mit einer Zugabe der Capella Vocale beantwortet.

Vox Organi kehrt am Sonntag, 26. Mai, noch einmal nach Bad Gandersheim zurück. In der Stiftskirche spielt dann um 18 Uhr der Leipziger Gewandhaus-Organist Michael Schönheit Werke von Bach, Schumann und Reger.red