Was der Mensch zum Fliegen braucht

Der Sportfliegerclub Bad Gandersheim-Seesen feiert am 22. August seinen 60. Geburtstag

Sportflieger Sven Pülm (links) und sein Bruder Lars (Zweiter von links) stehen kurz vor dem Start zu einer Brockentour: Mit dabei sind der 1. Vorsitzende des Sportfliegerclubs Bad Gandersheim-Seesen Henning Jahns (Zweiter von rechts) und der stellvertretende Vorsitzende Wilhelm Probst.

Bad Gandersheim. Am 22. August wird die 60-Jahr-Feier des Sportfliegerclubs Bad Gandersheim-Seesen nachgeholt. Eigentlich hätten die „Himmelsstürmer“ bereits am 16. Mai, dem eigentlichen Geburtstag, ihr Jubiläum feiern können, Corona machte jedoch einen Strich durch die Rechnung. Umso größer ist die Freude nun, einen Blick auf die Aktivitäten des Vereins zu werfen, und die schönsten Erlebnisse Revue passieren zu lassen.

Was braucht es, um Flieger zu sein?

Ein Flugzeug zu fliegen ist einerseits anspruchsvoll, verspricht jedoch andererseits ein unglaubliches Gefühl der Freiheit. Um eine Fluglizenz zu bekommen, kann man bei den Bad Gandersheimer Sportfliegern die umfassende Prüfung in Theorie und Praxis ablegen. „Unter anderem schulen wir in den Bereichen Luftrecht, Flugsicherung, Funken, Navigation, Technik und Aerodynamik“, verriet Henning Jahns, erster Vorsitzender des Sportfliegerclubs Bad Gandersheim. Man benötige etwa 120 Theoriestunden um die Prüfung ablegen zu können.
Beim Praxisunterricht fliege man zunächst in Begleitung des Ausbilders, bis die Fähigkeiten und Kenntnisse des Aspiranten ausreichen, um alleine in die Lüfte zu steigen. Das werde natürlich vorher geprüft. Die ersten Flugrunden wären einfacher Natur und kurz bemessen, der Radius und die Anforderungen steigerten sich gemäß der gesammelten Erfahrung.

Am Ende könne man zwei unterschiedliche Lizenzen erwerben: Mit 30 Flugstunden könne man eine kleine Lizenz erwerben, die ermöglicht, Flugzeuge mit vier Sitzen und bis zu zwei Tonnen Gewicht, innerhalb Europas zu fliegen. Die große Lizenz, bei der 45 Flugstunden absolviert werden müssen, befähigt den Erwerber ohne Beschränkungen weltweit zu fliegen. Die Ausbildung dauere etwa ein bis anderthalb Jahre und koste 5000 Euro für die kleine und 7500 Euro für die große Lizenz. Wenn man schließlich erfolgreich war, steht einem Flug in einer der vereinseigenen Maschinen beinahe nichts mehr im Weg: „Man kann im Internet eines unserer Flugzeuge für einen bestimmten Zeitraum buchen“, erklärte der 2. Vorsitzende der Sportfliegerclubs Wilhelm Probst, „dann kann es losgehen.“

Nicht jeder eigne sich jedoch, eine Lizenz zu erwerben. „Beim Fliegerarzt wird erstmal die Tauglichkeit überprüft“, bemerkte Jahns. Es würden Sehfähigkeit, Kreislauf, Gehör, Beweglichkeit und mehr überprüft, bevor man mit der Ausbildung beginnen könnte. „Menschen die etwa an Diabetes oder Epilepsie leiden, können den Flugsport nicht ausüben“, ergänzte Probst.

Im Laufe der vergangenen 60 Jahre hat der Flugplatz in Bad Gandersheim schon einiges mitgemacht. „Ein Höhepunkt war sicherlich die Deutsche Motor-Kunstflugmeisterschaft, die am 25. Juli 2009 stattfand“, erinnerte sich der Vorsitzende.

Mit mehr als 100 Mitgliedern, zwei Hallen mit insgesamt mehr als 1000 Quadratmetern Fläche, einer eigenen Reparatur- und Wartungsabteilung, dem prominent gelegenen Flugplatz und dem neuen Gastronomiebetrieb „Fly Inn“ sei man gut aufgestellt und blicke einem weiterhin erfolgreichen Vereinsbetrieb entgegen. Wer Interesse am Flugsport hat und mit dem Gedanken spielt eine Lizenz zu erwerben, kann sich per E-Mail an henning.jahns@flieger-net.de melden.kw

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