Wechsel im Amtsgericht: Christian Bendel ins Amt eingeführt

Feierstunde mit zahlreichen Gästen / Gerd Mäusezahl offiziell in den Ruhestand verabschiedet

Für Redner und Musiker gab es viel Beifall.

Bad Gandersheim. Die Präsidentin des Landgerichts Braunschweig, Eva Moll-Vogel, hat Christian Bendel offiziell in sein Amt als Direktor des Amtsgerichts Bad Gandersheim eingeführt. Gleichzeitig verabschiedete sie seinen Vorgänger Gerd Mäusezahl formell in den Ruhestand. Bendel hatte bereits am 2. Oktober 2019 die Nachfolge von Mäusezahl angetreten, der fast 14 Jahre das Amtsgericht Bad Gandersheim geleitet hatte und Ende Februar 2019 in den Ruhestand getreten war.

Der neue Direktor, 44 Jahre alt, verheiratet mit einer Staatsanwältin und Vater eines Sohnes, war im Juli 2007 in den niedersächsischen Justizdienst eingetreten. Es folgten Stationen bei der Staatsanwaltschaft Göttingen und dem Amtsgericht Northeim, bevor er am 2. Juli 2010 unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zum Staatsanwalt in Göttingen ernannt wurde. Nach seiner Erprobung bei der Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig im Jahre 2014 erfolgte im Sommer 2015 seine Ernennung zum Ersten Staatsanwalt.

„Ich freue mich mit Christian Bendel einen noch relativ jungen, sehr engagierten und äußerst belastbaren neuen Direktor in sein Amt einführen zu können, der durch seine Freundlichkeit, ausgeprägte Hilfsbereitschaft und Kollegialität hohes Ansehen bei allen Mitarbeitern genießt“, sagte Moll-Vogel.

Die Präsidentin würdigte seinen Vorgänger Gerd Mäusezahl als echtes Original der Justiz mit hohem Gerechtigkeitssinn. Mäusezahl habe das Amtsgericht Bad Gandersheim während seiner nahezu 30-jährigen Tätigkeit, davon fast die Hälfte als Direktor des Gerichts, geprägt.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz bedankte sich bei Mäusezahl für sein langes Wirken in der Stadt. Sie betonte die große Bedeutung des Amtsgerichtes für eine Kommune mit rund 10.000 Einwohnern, Bürgernähe sei „unendlich wichtig“.

„Sie waren immer sehr nah an den Menschen, sie waren immer sehr freundlich und haben die Justiz den Bewohnern, den Bürgern nahe gebracht“, würdigte Michael Schlüter, Präsident der Rechtsanwaltskammer. In kleinen Gerichten werde Zusammenhalt und Teamwork groß geschrieben.

„Amtsgerichtsdirektoren müssen kreativ sein“, erklärte die leitende Oberstaatsanwältin Katrin Ballnus. Eine funktionierende Strafrechtspflege sei existenziell wichtig für den Zusammenhalt und das Fortbestehen der Gesellschaft.

Richterin Ines Löning, die für die Bediensteten sprach, erinnerte daran, dass Mäusezahl auch vom Bundesgerichtshof zitiert worden ist. Am ausgeschiedenen Amtsgerichtsdirektor habe sie dessen Bescheidenheit und Unprätentiösität geschätzt.

„Amtsrichter zu sein war mein Traumberuf“, betonte Mäusezahl. Früh sei ihm klar geworden, dass er Richter an einem kleinen Amtsgericht werden wollte. Die Arbeit habe ihm viel Freude gemacht, nur getrübt durch den ständig wachsenden Verwaltungsaufwand.

„Ich fühle mich hier wirklich gut aufgehoben“, betonte sein Nachfolger Bendel und lobte das gute Team. „Es macht Spaß, mit ihnen zusammenarbeiten zu dürfen“, so der Amtsgerichtsdirektor. Kleine Amtsgerichte müssten flexibel sein, Neuem aufgeschlossen gegenüberstehen und Synergieeffekte nutzen.

Dass die beiden Amtsgerichte Bad Gandersheim und Seesen kooperieren, sei ein notwendiger Weg, um Herausforderungen ebenso gut meistern zu können wie größere Einheiten. Bendel: „Ich verspreche, mich für die beiden kleinen Amtsgerichte einzusetzen.“art