Bad Gandersheim. Der „Absperrungswahnsinn“ scheint in und rund um Bad Gandersheim kein Ende zu nehmen. Als nächstes Bauprojekt soll von Donnerstag, 18. Oktober, ab 7 Uhr, bis Sonnabend, 20. Oktober, 8 Uhr, die Fahrbahn und die Einfahrt zur Straße „Am Lahberg“ voll gesperrt werden. Dies geht aus einem Informationsschreiben des Bauunternehmens an die Anwohner hervor, welches dem Gandersheimer Kreisblatt vorliegt. Die Vollsperrung erfolgt im Rahmen der Bauarbeiten zur Erneuerung der B 445 und des Neubaus eines Radweges an der Ortsdurchfahrt Bad Gandersheim vom Kriegerweg bis zur Abfahrtsrampe der B 6.

Deshalb bittet das Bauunternehmen die Anwohner, ihre Fahrzeuge rechtzeitig außerhalb des Lahbergs abzustellen, da ein Überfahren der frischen Asphaltschichten während dieser Zeit nicht möglich sein soll. Weiter wird den Anwohnern mitgeteilt, dass fußläufig die Grundstücke und Hauseingänge während der Bauarbeiten jederzeit erreichbar sein sollen.

Das Wohngebiet „Am Lahberg“ umfasse rund 25 Häuser mit rund 150 Einwohnern. Grob geschätzt sollen dort etwa 80 Autos vorhanden sein, von denen bestimmt 40 täglich zu Fahrten zum Arbeitsplatz benutzt werden müssen, gibt ein Anwohner zu bedenken.

Weitere 20 Autos würden mit Sicherheit für andere wichtige Erledigungen, wie etwa Arztbesuche, benötigt. Zudem würden im Nahbereich des Lahbergs aber kaum freie Parkplätze, eventuell nur zwischen fünf bis zehn, zur Verfügung stehen, und die nächsten Parkplätze beim E-Center und Netto sind zudem abends abgeschlossen.

„Der Lahberg soll für 49 Stunden geschlossen werden, und selbst der Fußweg ist, weil sehr steil, für viele Bürger eine Zumutung“, so der Anwohner. „Was passiert, wenn ein Rettungswagen angefordert werden muss oder wenn die Feuerwehr oder die Polizei benötigt wird? Ich frage mich auch, wie die ambulanten Pflegedienste weiter ihre Arbeit machen sollen. Für mich ist das wie ein verspäteter Aprilscherz“, so der Anwohner. Die Postzustellung dürfte an den beiden Tagen in dem Wohngebiet wahrscheinlich auch nicht funktionieren.

Leider war bis zum Redaktionsschluss des GK weder die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr/Geschäftsbereich Gandersheim noch die ausführende Baufirma zu erreichen, um nähere Informationen zu der geplanten Vollsperrung zu erhalten. Auf der Baustelle vor den Loro-Werken versicherte dem GK ein Mitarbeiter der Firma, der nicht namentlich genannt werden wollte, dass man zwar versuche, schnell zu arbeiten, aber vorgeschriebene Trocknungsphasen einhalten müsse. Zudem sei jederzeit gewährleistet, dass zum Beispiel ein Rettungswagen das Wohngebiet erreichen könne.hn