Wie sieht es im „COVID“-Krankenhaus aus?

Helios gibt Einblicke in den Klinikalltag / Zurzeit 33 Patienten in Behandlung / Fünf Sterbefälle bislang

Die Bad Gandersheimer Helios Klinik: Sie ist im Verbund zum Hauptstandort für COVID-Patienten gemacht worden, die keine Intensivmedizin benötigen. Leider verstarben bereits auch Patienten.

Bad Gandersheim. Seit Mitte März ist die Helios Klinik Bad Gandersheim zentrales Krankenhaus für die Behandlung von nicht-intensivpflichtigen COVID-19-Patienten der drei Helios Kliniken in Südniedersachsen. Nicht-intensivpflichtige Patienten sind Patienten, die aufgrund des Coronavirus stationär auf der Normalstation einer Klinik behandelt werden müssen, aber keinen so schweren Verlauf aufweisen, dass eine Versorgung auf der Intensivstation notwendig ist. „Dabei respektieren wir darüber hinaus Patientenverfügungen, die in der Regel klar festlegen, ob eine invasive Beatmung gewünscht ist oder nicht“, berichtete Johannes Richter, Klinikgeschäftsführer der Helios-Klinik Bad Gandersheim, auf Nachfrage des GK.

Insgesamt wurden in der Helios Klinik Bad Gandersheim seit dem 24. März bereits über 60 Patienten behandelt. 27 Patienten konnten wir entlassen, da sie keine stationäre Behandlung mehr benötigten, drei Patienten wurden zur Weiterbehandlung in andere Kliniken verlegt. Fünf Patienten mit einer Sars-CoV-2 Infektion sind in der Helios Klinik Bad Gandersheim verstorben. „Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt den Angehörigen“, so Johannes Richter.

Aktuell werden in der Klinik 33 Patienten behandelt. Der Großteil stammt aus der Region. Die Helios bat um Verständnis, dass aus Gründen der ärztlichen Schweigepflicht keine weiterführenden Informationen übermitteln werden dürfen.

Selbstverständlich hat sich der Alltag in der Helios Klinik Bad Gandersheim verändert. Eins bleibt dabei bestehen: „Wir versorgen Patienten, die unsere Hilfe brauchen. Die Klinik behandelt nur noch nicht-intensivpflichtige COVID-19-Patienten. Das bedeutet, dass keine Patienten mehr in der Klinik aufgenommen werden, die aufgrund anderer Erkrankungen notfallmäßig oder geplant behandelt werden müssen. Notfallpatienten aus Bad Gandersheim und Umgebung nutzen die Notaufnahmen umliegender Kliniken beziehungsweise werden vom Rettungsdienst in umliegende Kliniken gefahren. Geplante Eingriffe sind bis auf weiteres – auch entsprechend des Erlasses von Bund und Land – abgesagt. Das gesamte pflegerische und ärztliche Personal ist an der Versorgung der COVID-19-Patienten beteiligt“, erläutert Richter die Strategie.

Zum Schutz unserer Patienten und Mitarbeiter folge man den Empfehlungen und Präventionsmaßnahmen des Robert Koch-Institutes. Die Patienten sind isoliert untergebracht. Bei der Pflege und Behandlung trägt das Personal Schutzkleidung in Form von FFP2-Maske, Schutzkittel, Schutzhaube, Handschuhe und Schutzbrille. Eine gründliche Händedesinfektion ist für alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nach Vorgaben der WHO Pflicht.

Um das Infektionsrisiko weiter zu senken, setzen auch die Patienten einen Mund-Nasen-Schutz auf, sobald Mitarbeiter/-innen das Patientenzimmer betreten. Bei der Therapie der Patienten richtet sich die Helios nach den Empfehlungen des Ständigen Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (STABKO) am Robert-Koch-Institut und Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Grundsätzliche Tagesabläufe in der Pflege und im ärztlichen Dienst bleiben dabei bestehen: Visiten, Medikationsstellung, Körperpflege, Vitalzeichenkontrolle und Ähnliches.

„Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik. Vom ersten Tag an haben sie das COVID-19-Konzept vollumfänglich unterstützt und sich engagiert eingebracht. Es gibt eine große Bereitschaft, die aktuelle Situation bestmöglich gemeinsam zu meistern.

Es freut mich sehr, dass die Klinik auch vonseiten der Bevölkerung und Unternehmen in und um Bad Gandersheim Gesten der Wertschätzung erfährt. Besonders hervorheben möchte ich den Ostergruß der Volksbank in Form von Schoko-Osterhasen, Dervish hat Pizzen für die Belegschaft geliefert und die Firma Fritsche (VerguTech GmbH) hat ein Frühstück mit Getränken und Schoko-Osterhasen übergeben. Hierfür möchte ich mich im Namen der Klinikleitung und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter herzlich bedanken“, berichtete Johannes Richter.red

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