Wiederaufforstung am Harzhorn: Die Jugend hilft dabei mit

Trotz Wintereinbruchs fand die geplante Pflanzaktion mit Schülern des Roswitha-Gymnasiums statt

Harriehausen / Harzhorn. Der Wald rund um das Harzhorn hat in den letzten Jahren – wie andernorts auch – deutlich gelitten. Absterbende Bäume oder Schäden durch Stürme haben Lücken gerissen und Freiflächen geschaffen, die nun wieder neu bepflanzt, wiederaufgeforstet werden sollen. Dabei helfen auch Freiwillige entscheidend mit, wie am vergangenen Wochenende, als trotz des vorherigen Wintereinbruchs am Südhang des Harzhorns eine Pflanzaktion stattfand, die vornehmlich von Schülern des Roswitha-Gymnasiums getragen wurde.

In den Ferien hatten sie sich aus den Klassen fünf bis elf dazu insgesamt rund 30 Freiwillige gemeldet, in einem jeweils rund 90-minütigen Einsatz Bäume in den Boden zu bringen. 25 Stück je Sack nahm jedes Pflanzteam, aus durchschnittlich drei Schülern, mit, viele brachten in der Zeit deutlich mehr als den einen Sack Pflanzlinge in die Erde.

Ausgestattet worden waren die Pflanzer dafür mit sogenannten Hohlspaten. Mit der gebogenen Schaufel lasse sich leichter ein Loch ausheben, ohne den Waldboden zu sehr zu durchmischen, erklärte Maren Szymiczek Landesgeschäftsführerin des Landesverbandes Niedersachsen in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die diese Aktion begleitete und unterstützte.

Trotz der Kälte lasse es sich gut und vielleicht sogar leichter graben als in einem trockenen Boden, so Heimke Albert als eine der beiden Lehrkräfte am Sonnabendmorgen am Harzhorn. Die andere war Direktor Kilian Müller selbst, der es sich nicht nehmen ließ, mit seinen Kindern ebenfalls Bäume in die Erde zu bringen.

Dies geschah, so der zuständige Revierförster Christian Müller, in einem Raster, das zwei Meter seitlichen Abstand und von Baum zu Baum einen Meter vorsah. Insgesamt stand eine Fläche von einem Hektar zur Bepflanzung an. Ausgesucht worden war dafür diesmal der Baum des Jahres 2022, die Rotbuche, auf die genannte Fläche konnten rund 4000 bis 5000 Pflanzlinge gesetzt werden.

Aus Bereichen, die also bislang auch viel Nadelwald trugen, wird künftig ein grüner Laubwald. Vielleicht wieder ähnlicher dem, der auch einst Germanien bedeckte, als sich Römer und Germanen an dieser Stelle kriegerisch begegneten.

Nach dem ersten Abschnitt am Sonnabendvormittag gab es für die Helfer einen kleinen Imbiss. Dafür sorgte der Förderverein Schlachtfeld am Harzhorn am Infogebäude, der auch für die Pflanzaktion im Zusammenwirken mit der Schutzgemeinschaft verantwortlich zeichnete. Der Vorsitzende des Fördervereins, Herbert Bredthauer, ließ es sich nicht nehmen, selbst vorbeizuschauen und den Helfern zu danken. Auch Ludolf von Oldershausen stattete der Aktion einen Besuch ab.

Im Verlaufe des Tages gab es noch einen zweiten Pflanzabschnitt. Danach war das Tagwerk erledigt und die Grundlage für ein Stück neuen Waldes gelegt. Die Helfer werden sicher immer wieder einmal vorbeischauen und bewundern, wie sich aus der braunen Fläche des Aprils 2022 in den kommenden Jahren wieder ein grüner Wald entwickeln wird.red