Ziel: Zukunft der Roswithastadt auch weiterhin positiv mitgestalten

Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Bad Gandersheim im Probenzentrum der Domfestspiele

Erste offizielle Veranstaltung im Probenzentrum der Gandersheimer Domfestspiele: die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Bad Gandersheim.

Bad Gandersheim. Anja Görlach ist als Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Bad Gandersheim bestätigt worden. Die Neuwahl des Ortsvereinsvorstands war am Sonntag ein Schwerpunkt der SPD-Mitgliederversammlung im Probenzentrum der Gandersheimer Domfestspiele, bei der auch viele aktuelle Themen aus der Roswithastadt zur Sprache kamen.

Derzeit ist die Stadt „fast eine einzige Baustelle“, sagte Bürgermeisterin Franziska Schwarz während der ersten offiziellen Veranstaltung im neuen Probenzentrum und verwies darauf, dass die Bautätigkeit in den kommenden Monaten noch zunehme. Dies sei aber normal, wenn ein so großes Projekt wie die Landesgartenschau anstehe. Verbunden damit seien auch Einschränkungen.

Im Sommer werde auch für einige Wochen der Spielplatz im Plangarten zur Baustelle. Es werde versucht, die Arbeiten dort so spät wie möglich zu beginnen, damit möglichst viele Sommerwochen dort noch gespielt werden könne. Schwarz: „Der Spielplatz soll so bald es möglich ist wieder geöffnet werden, also nicht erst zur Landesgartenschau“.

Auf deren Gelände entstehe ein barrierefreier Spielplatz. Sehr vielversprechend sei der geplante Wasserspielplatz auf dem Areal des Freibades, das nach seiner Neugestaltung etwas Besonderes mit Alleinstellungsmerkmal sei.

„Wir müssen auch daran denken, dass wir unser Hallenbad erhalten“, erklärte Schwarz. Für Sanierung und Erhalt gelte es auf jeden Fall die entsprechenden finanziellen Mittel vorzuhalten.

Die Bürgermeisterin erinnerte daran, dass es Stimmen im politischen Raum gebe, wonach ein Hallenbad nicht mehr gebraucht werde. „Da bin ich entschieden anderer Meinung. Wir brauchen weiterhin ein Ganzjahresbad und wir brauchen es für alle Generationen“, betonte Schwarz, die im weiteren Verlauf über Straßensanierungen informierte.

Angefangen worden sei eine systematische Aufnahme des Bestandes – nicht nur der Straßen, sondern auch der darunter liegenden Leitungen. So werde deutlich, wie hoch der Sanierungsbedarf sei „und wo er am dringendsten ist“.

Weitere zentrale Zukunftsthemen für die Stadt seien Umwelt, Klimawandel und in besonderem Maße auch Wassermanagement. Hochwasserschutz, der Erhalt der Trinkwasserreserven und Löschwasserreserven nannte sie als Stichworte in diesem Zusammenhang.

Ein anderes Thema von Schwarz war Barrierefreiheit. Es seien immer noch zu wenige in der Gesellschaft, die begriffen hätten, dass diese Freiheit in allen Bereichen benötigt werde. Ein Schritt vor Ort sei per Ratsbeschluss das Einrichten eines Beirates für ein barrierefreies Bad Gandersheim gewesen, der als Aufgabe die Entwicklung eines entsprechenden Aktions- und Stufenplans erhalten habe.

Hannelore Kükemück nannte Beispiele dafür, was ein Aktionsplan für Barrierefreiheit bedeutet und alles zu umfassen habe. Dazu gehöre nach ihren Worten unter anderem auch ein System für Sehbehinderte und Blinde vor dem Eingangsbereich des Freibades. Ein „toller Anfang“ für Gehbehinderte sei der Treppensteigerstuhl, der ihnen das Erreichen des Rathauses und des Museums ermögliche.

Der Rechenschaftsbericht des Vorstands für die Jahre 2019 und 2020 wurde bereits vorab schriftlich vorgelegt. Die Beiträge erinnern in Wort und Bild an viele Aktivitäten – von den beiden Neujahrsempfängen über einen Besuch des niedersächsischen Landtags über Bürgersprechstunden zum Windpark Hohe Heide bis zu anderen Aktivitäten wie dem Europawahlkampf 2019 und einigem mehr. Deutlich macht der Rechenschaftsbericht auch, dass viele Beschlussvorlagen der Verwaltung auf Basis der Kompetenzen einzelner Vorstandsmitglieder auch innerhalb des Vorstandes vorbereitet und diskutiert werden.

Mit Sorge verfolge der Vorstand, wie sich die Atmosphäre im Rat entwickelt, heißt es an anderer Stelle und weiter: „Sowohl die Fraktionsmitglieder als auch die Bürgermeisterin berichten uns dabei von persönlichen Anfeindungen und fortwährenden Angriffen. Der raue Ton wird als äußerst belastend empfunden und erschwert eine konstruktive Atmosphäre“.

Dabei gelinge dem Ortsverein durchaus ein guter Austausch mit den Akteuren anderer politischer Ortsvereine vor Ort. „Wir wollen die Zukunft von Bad Gandersheim positiv mitgestalten und das Beste erreichen, dafür haben wir uns auch in den letzten zwei Jahren eingesetzt“.

Außer der Bestätigung von Anja Görlach im Amt der Vorsitzenden gab es weitere Entscheidungen bei den Wahlen. Das Amt der beiden gleichberechtigten stellvertretenden Vorsitzenden wird bekleidet von Astrid Steinhoff und Michael Willebrand, das der Finanzverantwortlichen von Andrea Ottmann.
Die Mitglieder wählten Tina Knop zur Revisorin und Niklas Kielhorn zum Revisor sowie Kai-Ulrich Dröge, Anna-Madeleine Feg, Klaus-Dieter Helmker, Hannelore Kükemück, Heidi Meyer, Ulrich Schröter, Nina Siavwapa, Nadim Sultan und Jolanta Zimmer zu Besitzerinnen und Beisitzern.

Als Kandidatinnen und Kandidaten zur Kreistagswahl für die Kreiswahlkonferenz am 5. Juni wurden benannt: Uwe Schwarz, Astrid Steinhoff, Nina Siavwapa, Nadim Sultan und Jolanta Zimmer.

Zu Beginn hatte der Aufsichtsratsvorsitzende der Gandersheimer Domfestspiele Uwe Schwarz über die Entstehungsgeschichte des Probenzentrums, dessen Aufbau und Nutzungsmöglichkeiten informiert.art