Zimmerbrand in der Neustadt

Ein Dutzend Personen durch Rauchgaseinwirkung betroffen / Großeinsatz für Wehren und Sanitätskräfte

Schnell hatte die Wehr den Brand unter Kontrolle.

Bad Gandersheim. Am Sonntagabend um 18.35 Uhr wurde die Einsatzleitstelle in Northeim über ein Zimmerbrand in Bad Gandersheim in der Neustadt im Haus Nummer 18 informiert. Die Feuerwehr Bad Gandersheim rückte umgehend aus. Unter Erweiterung der Gefahrenlage auf „Gebäudebrand“ wurde auch die Feuerwehr Altgandersheim alarmiert.

Bevor die beiden Wehren allerdings anrücken konnten, hatte es mutige und entschlossene Ersthelfer gegeben. Die Bewohner des Hauses hatten Unterstützung von vier Personen aus der gegenüberliegenden Shisha-Bar bekommen, die mit zwei Pulverlöschern in den 1. Stock des Hauses gestürmt waren und im Brandzimmer bereits einen Teil des entstehenden Brandes niederhalten konnten.

Nach einer ersten Lageerkundung sorgte vor allem die Betreuung der Betroffenen dann für einen außergewöhnlichen großen Einsatz an Rettungssanitätern und Ärzten, die aus dem gesamten Umkreis zusammengezogen wurden. Acht Hausbewohner hatten sich zwar bereits ins Freie retten können, alle aber Rauchgaseinwirkung abbekommen. Gleiches galt für die vier Ersthelfer.

Die Verletzten wurden zeitweise zur Behandlung in dem gegenüberliegenden Café San Dé untergebracht. Mehrere von ihnen wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht, eine Mutter sowie drei Kinder sogar in eine Spezialklinik nach Höxter zur Beobachtung. Kritische Zustände waren aber bei keinem der Betroffenen zu beobachten, einige lehnten eine weitere Behandlung auch ab.

Das Feuer war nach bisherigen Ermittlungen der Polizei aus noch ungeklärten Gründen im 1. Obergeschoss ausgebrochen. Der Brand, so die Polizei Bad Gandersheim am Montag, sei in einer Waschküche ausgebrochen und hatte dabei eine massive Rauchgas- und Rußentwicklung innerhalb des gesamten Hauses verursacht. Die ersten polizeilichen Untersuchungen am Brandort haben bisher keine Hinweise auf Brandstiftung ergeben, die Ermittlungen dauern aber auch noch an.

Flammen schlugen bereits aus den Fenstern, als die Feuerwehr eintraf. Eine Wasserentnahmestelle aus einem Unterflurhydranten wurde errichtet. Währenddessen brachte sich die Drehleiter direkt vor dem Haus in Stellung und mehrere Trupps legten Atemschutz an.

Insgesamt waren vier Atemschutztrupps mit zwei C-Rohren im Innenangriff, um den Brand zu bekämpfen. Viele weitere stellten die Sicherungstrupps dar.
Als das Feuer kurze Zeit später gelöscht war, wurden mehrere Hochleistungslüfter in Stellung gebracht, um das Haus von Verqualmung zu befreien.
Eine größere Ausdehnung des Feuers – in der Altbausubstanz und engen Bebauung der Innenstadt immer die größte Gefahr – konnte ohne Zweifel durch das schnelle Eingreifen der Bewohner und weiterer Helfer mit Feuerlöschern vermieden werden.

Im Einsatz waren circa 85 Einsatzkräfte. Diese unterteilen sich in circa 55 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Bad Gandersheim, Altgandersheim. Des Weiteren befanden sich circa 30 Kräfte des Rettungsdienstes im Einsatz, hierunter befanden sich der Organisatorische Leiter des Rettungsdiensates, der Leitende Notarzt, zwei Rettungswagen aus Bad Gandersheim, zwei RTW aus Einbeck, zwei RTW des SEG Bad Gandersheim, zwei RTW des SEG Northeim, zwei RTW des SEG Uslar sowie der Einsatzleitwagen des Rettungsdienstes.

Die Polizei war mit zwei Streifenwagen vor Ort. Die Innenstadtdurchfahrt musste zwischen Lohmühlenweg und Domänenhof während der Großeinsatzes mehrere Stunden voll gesperrt werden.

Das Haus ist derzeit nicht bewohnbar. Es entstand nach Schätzung der Polizei ein Sachschaden von etwa 10.000 Euro.red