Zuhörer im Rat: „Was tut die Stadt aktiv und effektiv für Jugendliche?“

Anwesende Bürger stellen Anfragen und geben Anregungen / Betreuungslücken schließen

Bad Gandersheim. Vor Beginn der öffentlichen Ratssitzung hatten wie üblich die Zuhörer Gelegenheit, Anfragen und Anregungen an die Bürgermeisterin und an den Rat zu richten. Diese Möglichkeit wurde in der 35. Sitzung aus dem Kreise des runden Dutzend an Zuhörern gerne genutzt, wobei die Teilnehmenden Sorgen über Betreuungslücken, Ausschusssitzungen und Möglichkeiten für Jugendliche bekundeten.

Zuerst richtete die Elternvertreterin des Kinderhorts Bad Gandersheim das Wort an den Rat. „Die Betreuungszeiten reichen nicht aus“, sagt diese. Im Zuge dessen nimmt sie direkten Bezug auf Punkt 15 der Tagesordnung über die Betreuung in den Randzeiten der Ganztagsschule (siehe auch Meldungsspalte). Dabei sprach sie für alle Eltern und drückte ihre Dankbarkeit dafür aus, dass dieser Punkt in die Tagesordnung aufgenommen worden sei. „Wir hoffen auf eine Schließung der Betreuungslücken. Bad Gandersheim sollte attraktiv bleiben für berufstätige Eltern“, sagt die Elternvertreterin weiter. Die Betreuung durch die Ganztagsschule reiche teilweise nicht aus.

Als nächste sprach die Beauftragte für ein „barrierefreies Bad Gandersheim“ Hannelore Kükemück ihre Sorgen an über das Ausfallen der Ausschüsse. Gleichzeitig drückt sie ihre Dankbarkeit über das Zusammenkommen aus: „Danke, dass die Ratssitzung heute stattfinden kann“.

Auf ihre Bedenken erwidert Bürgermeisterin Franziska Schwarz: „Der nächste Stadtentwicklungsausschuss ist für den 25. Februar geplant. Derzeit werden die Vorbereitungen dafür getroffen“. Dieser Fachausschuss solle erstmals als Hybridveranstaltung angeboten werden. Bedeutet: Man kann am Ausschuss per Präsenz teilnehmen, ihn aber auch sicher von zuhause im Internet mitverfolgen.

Zuhörerin Elke Pilz ergriff das Wort und sprach sich zum Thema Jugendarbeit und dem heiß diskutiertem Thema „Graffiti“ aus. „Die Bahnunterführung beim E-Center ist einfach nicht schön. Überall hängen Plakate, was wirklich nicht attraktiv ist“, beschrieb Pilz ihren Eindruck. In Hinsicht auf die Landesgartenschau solle man diesen Bereich lieber den Jugendlichen als Fläche für Graffitis bieten, um ihn zu verschönern. „Künstler wollen gesehen werden und das wäre die Gelegenheit, ihnen diese Möglichkeit zu geben“, schlug sie vor.

Im nächsten Schritt fragte Pilz konkret, was die Stadt effektiv und aktiv für Jugendliche tut: „Wo sind die zukunftsorientierten Dinge, die für die Jugendlichen getan werden? Ich habe eine Bitte: Binden sie die Jugendlichen mehr ins Stadtbild mit ein“. Schließlich sprach Pilz den SPD-Frakionsvorsitzenden Niklas Kielhorn direkt an: „Als Sie als Vorsitzender gewählt wurden, habe ich mich gefreut, dass endlich ein junger Mann da ist. Aber wo sind Sie denn?“

„Da gebe ich Ihnen Recht Frau Pilz“, antwortete Kielhorn darauf. Und weiter: „Wir müssen uns mehr um den Nachwuchs kümmern. Wir müssen erreichen, dass die Jugend hierbleibt oder nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder ähnlichem wieder zurückkommt“. Des weiteren verwies Kielhorn darauf, dass im Haushaltsplan bereits ein Projekt für Jugendliche vorgesehen ist. Zuerst solle ein Workshop stattfinden, der dann in ein konkretes Projekt für die Jugendlichen übergehen soll. „Wir müssen weiter dranbleiben“, sagt Kielhorn. Abschließend bestätigte auch Petra Dröge, Schulleiterin der Oberschule, dass die Graffiti-Kunst auf jeden Fall verwirklicht werden solle.hei