Zweite Heimat: Bad Gandersheim

Seit 2010 verbringen die Schweizer Peter und Rosemarie Knöpfel ihre Freizeit auf dem Campingplatz in Bad Gandersheim

Seit 2014 sind die Schweizer Peter und Rosemarie Knöpfel Dauergast auf dem Kur-Campingpark.

Bad Gandersheim. „Uns freut es hier“, sagen Peter und Rosemarie Knöpfel in ihrem sympathischen Schweizerdeutsch, denn die beiden kommen bereits seit dem Jahr 2010 mehrmals im Jahr nach Bad Gandersheim, um auf dem Kur-Campingpark für längere Zeit Urlaub zu machen.

Das Ehepaar, das eigentlich im schweizerischen Berg im Kanton St. Gallen zuhause ist, ist seit dem Eintritt in die Rente im Jahr 2006 zu wahren Camping-Freunden geworden. Seitdem haben die beiden regelmäßig Urlaub Wohnwagen in Skandinavien gemacht, bis sie im Jahr 2010 einmal einen Zwischenstopp in Bad Gandersheim einlegten, der eigentlich nur zwei bis vier Tage andauern sollte.

Aus Zwischenstopp wurden 14 Tage

Aus dem Zwischenstopp sind dann 14 Tage geworden, weil es ihnen hier so gut gefallen habe. „Im Vergleich zu anderen Plätzen, haben wir hier sehr viel Platz“, sagt Rosemarie Knöpfel, „und die Natur ist wunderschön“. Man sei von Anfang an gut aufgenommen worden, pflichtet ihr Mann bei. „Die Leute hier sind toll“. Seit dem Jahr 2014 haben sie einen Dauerplatz und sind rund fünf Monate lang aufs ganze Jahr verteilt dort.

Zudem sei man dort auf dem Platz auch ein gutes Team, man helfe sich gegenseitig. Und wenn mal etwas defekt ist, ist Peter Knöpfel schnell zur Stelle, denn in seinem Wohnwagen hat er an gleich zwei Stellen eine kleine Werkstatt eingebaut. Von Vorteil ist: Knöpfel ist ursprünglich gelernter Tischler und kann wahrscheinlich so gut wie alles reparieren. „Ich helfe gerne, solange meine Hände noch warm sind“, sagt er humorvoll. Seit vier Jahren ist er auch Mitglied im Männergesangverein Dannhausen und war auch Anfang Juni beim Fest der Chöre mit dabei. Hilfsbereitschaft und die Kontakte zu anderen Menschen sind dem sympathischen Ehepaar wichtig.

In der Schweiz hatte Peter Knöpfel über 40 Jahre lang einen Rettungsdienst. Ein Hubschrauber, vier Fahrzeuge, fünf Festangestellte und 24 Teilzeitbeschäftigte gehörten zu seinem Unternehmen, das er zum Renteneintritt verkauft hatte. Während dieser Zeit hatte sein Rettungsunternehmen rund 2.100 Einsätze im Jahr, davon 200 Transporte ins Ausland.

Aber auch heute noch ist der Schweizer, der auch Ehrenmitglied in der Schweizer Rettungswacht ist, ehrenamtlich vielbeschäftigt. Denn seit 21 Jahren ist der 77-Jährige als nebenamtlicher Kreisrichter im Einsatz. Seinen Sitz in der Justiz-, Sicherheits- und Gesundheitskommission hat er bereits abgegeben.
Und im Oktober wird er zusammen mit dem Amt als Kreisrichter auch seinen Sitz in der Geschäftsprüfungskommission des Rettungswesens abgeben. „Dann bin ich frei wie ein Vogel“, schmunzelt Knöpfel. Und wenn die beiden nicht ihr Haus in der Schweiz hätten, würden sie wahrscheinlich noch mehr Zeit hier in Bad Gandersheim verbringen.

„Humor ist immer noch kostenlos“

Im Übrigen ist das Ehepaar seit 52 Jahren verheiratet. Ein Erfolgsrezept in dem Sinne haben die beiden nicht, außer: „Alles kostet Geld, aber der Humor ist immer noch kostenlos“, so Peter Knöpfel.hn