Ermittlungen abgeschlossen

Mehrere Körperverletzungen bei Feiern in Altgandersheim

Altgandersheim. Nach umfangreichen Vernehmungen von Beteiligten und Zeugen hat die Polizei in Bad Gandersheim die Ermittlungen rund um die Vorfälle der Landjugendfeier und des Feuerwehrfestes im Juni dieses Jahres in Altgandersheim weitgehend abgeschlossen. Fest steht nun, dass die Vorgänge anlässlich der beiden Veranstaltungen in keinem Zusammenhang stehen.

Am Freitag, den 16. Juni diesen Jahres, hatte die Landjugend Heberbörde zu einer Feier öffentlich eingeladen. Veranstaltungsort war das Festzelt, in dem am folgenden Tag die Freiwillige Feuerwehr Altgandersheim ebenfalls ihr 150-jähriges Bestehen feiern wollte. Bei der Landjugendfeier war es nach Zeugenaussagen in der Nacht zu Sonnabend gegen 0 Uhr auf der Tanzfläche zunächst zu einer Rangelei zwischen zwei Gruppen von Jugendlichen gekommen.

Nachdem ein 17-Jähriger einen anderen jungen Mann versehentlich angerempelt hatte. Der Angerempelte schlug zu; dabei trug der 17-Jährige eine Prellung im Gesicht davon. Alle Beteiligten sind im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. Durch die anwesenden Security-Kräfte wurden zunächst beide Gruppen aus dem Festzelt gewiesen. Während einer der beiden Gruppen durch den Veranstalter kurze Zeit danach wieder Zutritt zum Festzelt gewährt wurde, mussten die anderen draußen bleiben.

Später, gegen 3.30 Uhr, verspürte der 17-Jährige beim Verlassen des Festzeltes das Bedürfnis, die Angelegenheit mit dem noch draußen auf dem Platz stehenden Kontrahenten zu klären. Es kam erneut zu einer Schlägerei zwischen den beiden Gruppen.

Ein 25-jähriger bis dahin unbeteiligter Besucher versuchte, schlichtend in die Auseinandersetzungen einzugreifen und wurde dabei zu Boden gebracht und im Gesicht verletzt. Ein 21-Jähriger, der dem am Boden Liegenden zu Hilfe kommen wollte, griff ebenfalls in das Geschehen ein und bekam dabei Schläge ab. Durch die noch anwesenden Security-Kräfte wurden die Gruppen getrennt und die Polizei verständigt.

Mehrere Beteiligte aus beiden Gruppen gaben anschließend an, bei den Auseinandersetzungen geschlagen und zum Teil verletzt worden zu sein. Dabei war es zum Glück nur zu leichten Verletzungen gekommen. Durch die Polizei wurden in diesem Zusammenhang insgesamt sieben Ermittlungsverfahren wegen zum Teil wechselseitig begangenen Körperverletzungen eingeleitet.

Am folgenden Sonnabend,17.Juni, fand wie geplant das Jubiläumsfest der Feuerwehr am gleichen Ort statt. Dort versuchten zwei Besucher am frühen Sonntagmorgen, gegen 1.00 Uhr, auf die Bühne des DJ's zu klettern, was einer der Veranstalter verhindern wollte, indem er einen der Störer ans Bein tippte. Dies wiederum veranlasste einen weiteren Begleiter des Mannes, den Veranstalter von hinten an den Hals zu greifen. Andere Festbesucher griffen ein und versuchten zu schlichten; es kam zu einer Rangelei, wobei ein 23-jähriges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Altgandersheim durch einen Schlag gegen den Kopf leicht verletzt wurde.

Die drei Störenfriede wurden daraufhin aus dem Festzelt verwiesen. Einer der drei verpasste dann auf dem Festplatz vor dem Zelt unvermittelt einem 44-jährigen Feuerwehrmann eine Kopfnuss. Dieser konnte noch zur Seite ausweichen, sodass er durch den Angriff "nur" eine Prellung an der Stirn davontrug. Die hinzugerufene Polizei stellte die Personalien der Beteiligten fest und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung ein. Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen 26-jährigen Mann aus Lamspringe, der bei der Polizei bereits wegen Körperverletzungsdelikten bekannt ist.

Am folgenden Montag, 19. Juni, kam es im Nachgang zu den Ereignissen bei der Landjugendfeier noch zu einem weiteren Vorfall. Ein 18-jähriger Beteiligter an der Schlägerei vom Sonnabendmorgen suchte mit einigen Freunden das Gelände einer Schule in Bad Gandersheim auf, die von einem 17-Jährigen Mitglied der gegnerischen Gruppe besucht wird. Einem Freund des 17-Jährigen erklärte er, er wolle diesen wegen der Auseinandersetzung bei der Landjugendfeier verprügeln.

Der so bedrohte junge Mann, ebenfalls ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Altgandersheim, nahm diese Ankündigung so ernst, dass er in den folgenden Tagen nicht zur Schule gehen wollte und auch seinen geplanten Einsatz anlässlich der Domfestspiele lieber absagte. Möglicherweise hatten die inzwischen innerhalb der Feuerwehr kursierenden Gerüchte um die Ereignisse in Altgandersheim dazu beigetragen, der ausgesprochenen Drohung weiteren Nachdruck zu verleihen.

Auch hierzu leitete die Polizei gegen den namentlich bekannten Beschuldigten ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung ein.

Zusammenfassend haben die Ermittlungen ergeben, dass es sowohl bei der Feier der Landjugend Heberbörde am Freitag, den 16. Juni, als auch bei dem Feuerwehrfest in Altgandersheim am folgenden Sonnabend zu mehreren Körperverletzungen gekommen war. Diese haben, soweit der Polizei bekannt ist, in keinem Fall einen Krankenhausaufenthalt der Verletzten erforderlich gemacht.

Keiner der Beteiligten und Zeugen konnte bestätigen, dass bei den Auseinandersetzungen Messer oder Schlagringe eingesetzt worden waren. Hierzu wurde von Zeugen lediglich angegeben, dass bei Aufräumarbeiten nach Abschluss des Feuerwehrfestes wohl ein Taschenmesser aufgefunden worden war, das jedoch augenscheinlich in keinem Zusammenhang mit den angezeigten Taten steht.

In den Medien war ebenfalls über angebliche Belästigungen von weiblichen Festbesuchern berichtet worden. Dazu liegen der Polizei bis heute keinerlei Erkenntnisse vor. Die Beschuldigten sind der Polizei bis auf einen Fall namentlich bekannt.

Alle eingeleiteten Ermittlungsverfahren werden in den nächsten Tagen abgeschlossen und der zuständigen Staatsanwaltschaft übergeben.ots

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