Razzia: Gandersheimer Polizei intensiv beteiligt

Beamte klärten im Vorfeld auf und müssen nun die Beweise aufarbeiten / Weitere Strafverfahren absehbar

Bad Gandersheim. Die konzertierte Aktion zweier Staatsanwaltschaften, eines Landeskriminalamtes (Baden-Württemberg) und des Polizeipräsidiums Mittelfranken mit Durchsuchung von vier Objekten im Gandersheimer Stadtgebiet (drei in der Kernstadt, eine in einem Ortsteil) hallt auch am Freitag noch nach. In mehreren Fällen erfolgten Festnahmen Verdächtiger, die vornehmlich beschuldigt werden, bandenmäßig als sogenannte falsche Polizisten vor allem Senioren um Geld und Wertsachen gebracht zu haben.

Geäußert hat sich am Freitag nun auch das an der Aktion überwiegend mit beteiligte Polizeipräsidium Mittelfranken. In der Presseverlautbarung vom Freitagmittag hieß es: „Im Laufe des Ermittlungsverfahrens, welches durch die speziell eingerichtete „Ermittlungskommission (EKO) 110“ geführt wurde, konnten zwei Beschuldigte Anfang Februar 2019 nach einer weiteren Tat in Niedersachsen festgenommen werden. Bei anschließend durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen fanden die Beamten umfangreiche Beweismittel sowie Teile der Beute. Gegen zwei Beschuldigte erließ das Amtsgericht Nürnberg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Haftbefehl.

Die daraufhin intensiv weitergeführten Ermittlungen, bei denen unter anderem das Landeskriminalamt Baden-Württemberg sowie die Kriminalpolizei Bad Gandersheim beteiligt waren, führten zu weiteren Tatverdächtigen. Bei der am Donnerstag durchgeführten Aktion, bei der auch Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen wurden, stellten die Beamten zahlreiche Beweismittel, darunter Bargeld, Schmuck sowie Mobiltelefone und andere elektronische Datenträger sicher.

Zwei weitere Tatverdächtige wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stellte gegen eine Person Haftantrag. Gegen eine zweite Person lag ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Stuttgart vor. Bislang konnten fünf Beschuldigte identifiziert werden. Vier davon befinden sich in Untersuchungshaft.“

Neben den Sondereinsatzkommandos war auch die Polizei des Kommissariates Bad Gandersheim in die große Aktion natürlich voll eingebunden. Dies auch schon Vorfeld, wie das GK auf Nachfragen erfuhr, denn im Zuge der Ermittlungen sei das PK um Mithilfe zum Beispiel bei der Aufklärung der Objekte und Umstände für den späteren Zugriff gebeten worden. Das habe das PK und seine Mitarbeiter schon seit Wochen beschäftigt.

Mit dabei waren die Beamten aus Bad Gandersheim dann ebenso am Donnerstagmorgen beim Zugriff selbst. Im Zuge dieses sei in den durchsuchten Wohnungen nicht nur umfänglich Beweismaterial sichergestellt worden, sondern auch weitere Dinge, die zu zusätzlichen Strafverfahren führen werden. Darunter Waffen und Drogen.

Aus all dem ergibt sich im Nachgang des Zugriffs nun ein erheblicher Berg an Nacharbeiten, wie der Leiter des PK Bad Gandersheim, Ralf Büsselmann erläuterte. Die Beweismittel müssten aufgenommen und aktenkundig gemacht, entsprechende Weiterungsverfahren eingeleitet werden. Das werde die damit betrauten Beamten sicher noch einige Wochen beschäftigen.
In einem der Fälle musste zudem das Jugendamt hinzugezogen werden, um sich der Kinder, die um Umfeld eines Festgenommenen festgestellt wurden, anzunehmen.

Angesichts des Gesamtumfanges der Maßnahme dankte Büsselmann seinen Beamten für den geleisteten Einsatz, der am Donnerstag mit einem erfolgreichen Zugriff zwar nicht endete, aber die Vorarbeiten damit erst einmal entlohnte, dass den Verdächtigen mindestens schon mal das Handwerk gelegt sei.rah/ots

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