„Nach langer Schwangerschaft ein schönes Baby“

Erweiterungsbau der Grundschule Kreiensen am Freitag offiziell eingeweiht / 960.000 Euro investiert

Freude über den gelungenen Erweiterungsbau bei (von links) Schulleiterin Bettina Ackermann, Schulelternratsvorsitzende Petra Bohnsack, die beiden Ortsbürgermeister Frank-Dieter Pfefferkorn (Greene) und Henning Eggert (Kreiensen) sowie Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek.

Kreiensen. Der Freitag der letzten Woche war schon ein besonderer Tag für Kreiensen. Langersehnt, und nun endlich da: Der Erweiterungsbau der Grundschule konnte eingeweiht werden. Ein Projekt, das von den ersten Überlegungen bis zum Tag der Einweihung mehr als drei Jahre brauchte. Da war die Inbetriebnahme, die nach Angaben von Rektorin Bettina Ackermann erst zwei Tage davor durch Schüler erfolgt war, natürlich ein Grund zum Feiern. Und das wollte man dann auch nicht länger aufschieben oder wohlmöglich in einer anderen Jahreszeit tun, sondern zeitnah. Am Freitag eben.

Viele Menschen waren der Einladung gefolgt. Natürlich alle Schüler dabei, deren Eltern in großer Zahl und andere interessierte Kreiensener, die an der Freude Anteil nehmen wollten. Einziger Platz, wo sie alle einigermaßen hineinpassten, war die Turnhalle der Grundschule, die so zur Fest-Aula wurde.

Wenn Kinder dabei sind, kann man einen solchen Festakt nicht nur mit trockenen Ansprachen halten. Und außerdem sollten und wollten die Grundschüler ja selbst auch diesen besonderen Anlass gebührend begleiten. Sie taten das mit Lieder-, Tanz- und Gedichtseinlagen, an denen jede Klassenstufe beteiligt war.
Das ging schon los mit dem Lied „Unsere Schule hat keine Segel“, die zweite Klasse bot einen Tanz mit Gesang, die ersten Klassen sangen ebenfalls.

esonders beeindruckend der „Gambol Jump“ der vierten Klassen, ein Hüpftanz wie ein Gummitwist, bei dem die Viertklässler enorme Ausdauer bewiesen. Weihnachtlich wurde es zum Abschluss der zwischen den Ansprachen eingestreuten Schülerdarbietungen mit zuerst einem Gedicht von Eichendorff und der anschließenden modernen Rap-Version zu Weihnachten. Für alle Vorführungen gab es viel Beifall.

Natürlich musste auch zu diesem Anlass etwas gesagt werden. Das tat zum Beispiel die Einbecker Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek. Sie zeigte sich stolz und zufrieden über den Abschluss dieses großen Werkes. Die Stadt hat sich die Erweiterung der Kreiensener Grundschule immerhin rund 960.000 Euro kosten lassen. Dafür ist ein barrierefreier Erweiterungsbau entstanden, der vier Klassenräume und zwei Gruppenräume umfasst.

Mit diesem Raumangebot und einer modernen Ausstattung könne die Schule ihren pädagogischen Anforderungen nachkommen und zudem die Ziele der Inklusion erfüllen. Dieses Thema werde zur Zeit stadtweit überarbeitet, so Michalek gegenüber dem GK. Kreiensen sei mit der Erweiterung schon gut für die Zukunft gerüstet.

Von einer langen „Schwangerschaft“ sprach Schulelternratsvorsitzende Petra Bohnsack. Die Planungsphase habe 16 Monate, der Bau 14 Monate gedauert, doch all die Mühen seien wie nach einer Geburt nun vergessen und alle glücklich über das Ergebnis. „Wir haben ein schönes Baby bekommen.“ Bohnsack weiter: „Als von einem Bau in Modulbauweise gesprochen wurde, konnten sich wohl die wenigsten vorstellen, dass es so ein attraktives, ansprechendes Gebäude werden würde.

Die Schulzeit ist eine kostbare Lebenszeit, die einen entscheidenden Einfluss auf die offenen, verwundbaren Seelen unserer Kinder hat. Die Schulzeit so gut wie möglich zu gestalten liegt uns alle am Herzen. Für die Schulqualität ist einerseits ein engagiertes Kollegium und Schulpersonal wichtig, andererseits auch die äußeren Rahmenbedingungen wie eine gute räumliche Ausstattung oder die funktionierende Arbeit mit den modernen Medien, um nur zwei Stichpunkte zu nennen.

Im Schulelternrat haben wir uns oft mit dem Mangel an Räumen, Hausmeisterstunden, Reinigungsqualität, der desolaten Sanitäranlagen in Greene oder dem fehlenden Internet beschäftigen müssen. Zeit, die wir lieber in die Optimierung der pädagogischen Arbeit oder der Unterstützung des Schullebens stecken wollen.

Ein zukunftsweisender, landkreisweiter Schulentwicklungsplan, wie ihn auch Stadtelternrat und Kreiselternrat fordern, könnte helfen, statt scheinbar kurzfristig nötiger Schulerweiterungen oder leider auch Schulschließungen langfristig den Schulstandorten eine Planungssicherheit zu geben und auch helfen, Investitionen nachhaltig zu planen.“

Die Bauphase musste die Grundschule dabei teilweise kreativ und innovativ überbrücken. Nach dem Wegfall des bis dahin provisorischen Pavillons wurde die Raumnot teilweise so dringlich, dass in einigen Klassen nicht einmal mehr für alle Schüler Tische vorhanden waren.

So habe es in der 3b zu wenig Platz für Schultische für alle Kinder gegeben, berichtete Petra Bohnsack. Lehrerin Frau Ossenkopp habe dann ein Modell entwickelt, dass die Kinder, für die keine Plätze im Raum waren, an Stehpulten, auf dem Boden oder auf Bällen sitzend arbeiten konnten. Zur Überraschung vieler habe das so gut funktioniert, dass nun auch andere Klassen alternative Arbeitsstationen in den Klassenräumen einrichten wollen – hier allerdings nicht mehr als ersetzendes, sondern als ein zusätzliches Angebot.

Nach dem Ende des rund einstündigen Festaktes durfte dann natürlich der Anbau genau unter die Lupe genommen werden. Der Schulelternrat hatte zudem zu Sekt und Saft eingeladen. Außerdem gab es auch Kaffee und Kuchen und andere Gaumenfreuden, um noch ein wenig beieinander zu bleiben.

Ganz abgeschlossen sind die Arbeiten im Übrigen noch nicht, mindestens im Freien. Rund um das Gebäude und im Bereich des Spielplatzes der Grundschule sind noch einige Restarbeiten zu erledigen. Den Schulbetrieb stört da allerdings im Moment nicht weiter.rah

Kreiensen

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