„Time to say Goodbye“: Discothek M1 darf nicht weiterbetrieben werden
Letzte Party an diesem Wochenende / Personen aus der Region erinnern sich auf sozialen Medien an alte Zeiten
Ahlshausen. „Uns zerreißt es das Herz, Euch das mitzuteilen“, schreibt Willi Teutsch, Betreiber der Discothek in Ahlshausen. „Der Klage der Nachbarschaft wurde ohne ein Verwaltungsgerichtsurteil gefolgt – dem M1 Disco-Club der Weiterbetrieb ab sofort untersagt. Zwei Dezibel sind dafür das Maß des zwingenden Handelns.“
Zuletzt ist im Ortsrat ein Schreiben der Stadt Einbeck verlesen worden, worin noch die Möglichkeit gelassen wurde, dass sich die Beschwerdeführerin und die Familie Teutsch, Besitzer M1, noch einigen können (GK berichtete). Doch dazu wird es nun nicht mehr kommen. Gezwungenermaßen muss Willi Teutsch seinen Club an dieser Stelle aufgeben. Doch eine letzte Party an diesem Sonnabend, 10. Dezember, ist noch möglich.
Für die ganze Familie Teutsch hat die Discothek einen höchst sentimentalen Wert. Im Jahr 2013 ist Marc Teutsch, damaliger Besitzer und Sohn von Willi Teutsch, plötzlich verstorben. „Für mich ist es so, als würde ich das Vermächtnis meines Sohns weiterführen“, sagte Willi Teutsch bevor ihnen der Weiterbetrieb untersagt worden ist. Der Abschied von der Discothek ist für die ganze Familie deswegen sehr emotional.
Das M1 – oder auch „Ahls“ genannt – besteht als Discothek seit über 50 Jahren. Viele Leute aus der Region sind in dieser Zeit dort feiern gewesen und erinnern sich in sozialen Medien nun an ihre liebsten Abende zurück oder drücken aus, was die Disco für sie bedeutet:
Basti Kasper: „Ich bin grade total sprachlos. Das kann doch nicht wahr sein. Es ist nicht einfach nur eine Disco! Das ist ein Stück Geschichte.“
Olaf Mäntz: „Wir hatten einige witzige Stunden, auch wenn der Name ein anderer war.“
Robert Kazmierczak: „Ein großer Teil meiner Jugend geht leider zu Ende. Echt schade für die aktuelle beziehungsweise nächste Generation.“
Christiane Deneke: „Da habe ich vor 43 Jahren meinen Mann kennengelernt und bin immer noch mit ihm verheiratet. Es ist traurig, dass sie zumachen müssen, war eine super Zeit.“
Mel Ho: „Meine Eltern sind da hingegangen, mein Mann und ich haben und dort kennengelernt. Hätte gehofft, dass meine Kids auch da Party machen können.“
In der offiziellen Mitteilung des M1-Teams heißt es abschließend: „Wir suchen und prüfen eine Lösung, zukünftig als Veranstaltungs- beziehungsweise Eventcenter neu für euch zu starten.“ Bis dahin heißt es „Time to say Goodybye“ nach der Abschlussparty am Sonnabend.hei