Wachstum der Milchleistungsbetriebe geht weiter

Ringversammlung des Milchkontrollverbandes Region Süd - Leine - Weser/Seesen / „Milchprofis“ ausgezeichnet

Auszeichnung von besonderen Leistungen im Rahmen des „Milchprofi“. Im Bild von links: Regionalleiterin Ute Krispin und Vorsitzender Vorstand Ferdinand Funke mit den ausgezeichneten Betrieben Weiberg GbR (Mechtshausen), Richard Hesenkamp (Braak), Gesine Beulshausen (Stauffenburg) und Michael Wacker (Harriehausen). Rechts Geschäftsführer Hans Janssen.

Greene/Harriehausen. Ein wichtiger Faktor in der Milchproduktion der Landwirtschaft ist die Milchleistungsprüfung (MLP). Sie dient der Kontrolle der Leistung von milchgebenden landwirtschaftlichen Nutztieren. Erfasst werden die Milchmenge und die beiden wirtschaftlich wichtigsten Milchinhaltsstoffe Fett und Eiweiß. Vor einigen Tagen fand im Landhaus Greene die Ringversammlung des Milchkontrollverbandes Region Süd - Leine - Weser/Seesen statt.

Der stellvertretende Ringvorsitzende Michael Wacker (Harriehausen) freute sich über die gute Beteiligung an der Versammlung und bat den Vorsitzenden Ferdinand Funke um einen Bericht des Vorstandes. Der Vorsitzende wies darauf hin, dass es kein gewöhnliches Geschäftsjahr gewesen sei. So gab es im Jahre 2017 einen Geschäftsführerwechsel zu Horst Janssen. Der Standort des Milchkontrollverbandes Elbe-Weser ist Verden. Und an diesem Standort prüfe man einen Ausbau. Zurzeit sind die Räumlichkeiten gemietet.

Geschäftsjahr 2017

Geschäftsführer Horst Janssen ging anschließend auf wichtige Ereignisse und Zahlen des Geschäftsjahres 2017 ein. So hat der Landeskontrollverband (LKV) Niedersachsen die MLP-Richtlinie an neue Zuständigkeiten angepasst und Arbeitsanweisungen für ganz Niedersachsen vereinheitlicht. Der LKV unterliegt dem Controlling-Verfahren der Zuchtverbände, führt eine eigene Qualitätssicherung durch und beteiligt sich am ICAR- Qualitätszertifikat.
Neu sind unter anderem im Rahmen der Bestandskontrolle eine Einverständniserklärung zur Bestandskontrolle (bis 30. September 2018 von allen Bestandsbetrieben) sowie die namentliche Nennung und Schulung der Probenehmer. Weiterhin Herdennachprüfungen in mindestens zwei Prozent der MLP-Betriebe und des MLP-Kuhbestandes.

Neue Melkroboter sind frühzeitig der Regionalleitung zu melden, betonte Horst Janssen. Melkroboter sind ein automatisches Melksystem (AMS). Das Melkgeschirr wird dabei automatisch und ohne jegliche manuelle Hilfe mit Erkennungssystemen auf Basis von Ultraschall, Laser und optischen Sensoren an das Euter der Kuh angeschlossen. Die automatischen Melksysteme erfordern kaum noch körperliche Arbeit und aufgrund der Technik ist der Betriebsinhaber nicht mehr zeitlich gebunden.

Dann ging Janssen auf die Entwicklung im Bereich der Milchviehbetriebe ein. Nach seinen Worten geht das Wachstum dieser Betriebe unaufhörlich weiter. Mittlerweile melken 39,6 Prozent der Betriebe mehr als 100 Kühe und hier stehen 68,1 Prozent aller Milchkühe. Einen Schwerpunkt bilden Betriebe in der Gruppe 40 bis 79,9 Kühe (28,8 Prozent) mit zumeist klassischen älteren Laufställen, die häufig bis zu 60 Kühen konzipiert sind. Eine weitere große Gruppe sind die gewachsenen Familienbetriebe mit 100 bis 149,9 Kühlen (22,6 Prozent). 56 Betriebe in Niedersachsen halten mehr als 500 Kühe.
Zur Paratuberkulose berichtete der Geschäftsführer, dass die Verordnung seit 1. November 2017 in Kraft sei und die Untersuchung zwei-mal im Jahr in Betrieben über Sammelmilchen durch Mitarbeiter des MKV erfolgt. Die Paratuberkulose ist eine entzündliche Darmerkrankung, die vornehmlich bei Wiederkäuern, aber auch bei anderen Tierarten vorkommt und weltweit verbreitet ist.

Der Kontrollring Leine-Weser/Seesen hat 119 Mitglieder mit 7.438 Kontrolltieren. Das entspricht einem Durchschnitt von 62,6 Kühen je Betrieb,

Auszeichnung „Milchprofis“

Die Leistungen der einzelnen Betriebe erfahren im Rahmen des „Milchprofi“ eine Bewertung und Auszeichnung. Dabei werden die Betriebe mit ihren Herdenleistungen aus dem Jahresabschluss der Milchleistungsprüfung nach folgenden Kriterien rangiert: „Eiweiß-kg“ als Kriterium der Milchleistung, „Zellzahlgehalt“ als Kriterium der Eutergesundheit und „Lebensleistung (Milch-kg) der Abgangskühe“ als Kriterium der Nutzungsdauer.

Aus der Region kam der Betrieb von Gesine Beulshausen, Stauffenburg, auf den dritten Rang, der Betrieb Bernd Geries, Engelade, auf den fünften Rang. Der Betrieb Weiberg GbR aus Mechtshausen belegte Platz 17 und der von Michael Wacker, Harriehausen Platz 18. Den 1. Platz belegte die Schuur GbR aus Eixe vor der Ludwig und Lutz Decker GbR aus Bierbergen.

Ehrungen gab es auch für langjährige Tätigkeit der Milchkontrollprüfer. Unter anderem erhielt Jürgen Bartels eine Ehrenurkunde für 25-jährigen Einsatz.

Eine besondere Würdigung fand die Tätigkeit von Klaus-Dieter Ude aus Harriehausen, der 45 Jahre als Milchleistungsprüfer seinen Dienst versieht. Der berufliche Lebensweg und sein großes Engagement wurden anhand von Zahlen und Fakten vorgestellt.ic

Kreiensen

Tolle Unterstützung für die Schützenjugend