Nach Besucheransturm über Weihnachten: Dringender Appell an Harzbesucher

Braunlage / Goslar. Die Deutschen haben in den vergangenen Monaten unter der Corona-Pandemie die eigene Umgebung und das Wandern offenbar wiederentdeckt. Zahlreiche deutsche Tourismus-Destinationen bekommen das zu spüren. In den vergangenen Tagen vor, über und erst recht jetzt nach Weihnachten auch der Harz.

Das hat aber auch ganz schnell seine Schattenseiten, denn gerade unter den aktuellen Infektionsschutzbestimmungen entwickeln sich bei Menschenansammlungen schnell Probleme, die derzeit niemand haben möchte oder gebrauchen kann. Der Ansturm an Besuchern, den der weithin eingeschneite Oberharz zuletzt erlebte, ist nur noch schwer und zuweilen gar nicht mehr zu bewältigen.

Da über den Jahreswechsel und in den weiter laufenden Winterferien Anfang Januar zu erwarten steht, dass dies so weitergeht, hat sich der Harzer Tourismusverband (HTV) entschlossen, einen dringenden Appell an die Besucher zu richten. Hier im Wortlaut: „Der Harz als Tourismus- und Naherholungsregion und seine Kommunen im und um den Oberharz freuen sich immer über Gäste.

Doch in Zeiten einer Pandemie und mit den Erfahrungen der letzten Tage in Bezug auf das gegenwärtige Besucheraufkommen treibt uns die Sorge um die Sicherheit der Gäste und der einheimischen Bevölkerung um. Wir bitten Sie daher inständig, aktuell von einem Ausflug in den Oberharz abzusehen. Wir alle lieben den Harz und das ist wunderbar, bitte handeln Sie jedoch besonnen und vernünftig.

Sehr gut können wir Ihre Sehnsucht nach einem Spaziergang in der Natur verstehen, nach einem Ausflug in die Harzer Winterlandschaft. Leider haben zu viele Menschen gerade die gleiche Idee. Es machen sich so viele Gäste auf den Weg zu uns, dass es vielerorts unter den aktuellen Bedingungen zu besorgniserregenden Zuständen kommt. Schon bei der Anreise bilden sich kilometerlange Staus, gefolgt von einer nahezu aussichtslosen Parkplatzsuche vor Ort.

Seilbahnen, Ski- und Rodellifte sowie Hotels, Gaststätten und Cafés sind geschlossen. Es gibt keine Einkehr- oder Aufwärmmöglichkeiten und es sind nur wenige öffentliche Toiletten in den Ortslagen vorhanden. Menschen drängen sich auf stark belebten Rodelflächen und touristischen Plätzen, vollen Parkplätzen und Wanderwegen – man kommt sich gefährlich nah und der so wichtige Abstand zu einander kann gegebenfalls nicht mehr eingehalten werden.

Mit Ihrem solidarischen Verhalten unterstützen Sie den Kampf gegen die Corona-Pandemie und damit auch die Entwicklung zu einem hoffentlich baldigen entspannteren Wiedersehen im Harz.“ Unterzeichnet haben den Appell die Bürgermeister der Kommunen Bad Harzburg, Braunlage, Clausthal-Zellerfeld, Goslar und Wernigerode, sowie der Landkreis Goslar, die Polizeiinspektion Goslar und der Harzer Tourismusverband. Deutlich weniger überlaufen zeigen sich Städte und Wanderwege außerhalb des Oberharzes und in Randbereichen des Mittelgebirges. Für sie gilt die Bitte damit nicht explizit mit.red

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