Kreistagsabgeordneter Johannes Antpöhler war mit dem EcoBus unterweg: „Praxistest bestanden“

Politiker von Bündnis 90 / Die Grünen: Von Heckenbeck zum Windpark Kalefeld Erfahrungen gesammelt

Johannes Antpöhler war am Sonntag der erste EcoBus-Fahrgast auf einer Langstrecke.

Region. Am Sonntag ging das Forschungsprojekt EcoBus in die heiße Projektphase: Der Busbetrieb wurde in der Region Bad Gandersheim-Kalefeld für den Zeitraum der Domfestspiele aufgenommen (das Kreisblatt berichtete).

Am Sonntag hat Johannes Antpöhler aus Heckenbeck, er ist Kreistagsabgeordneter von Bündnis 90 / Die Grünen per Telefon (EcoBus 0551 99789978) eine Fahrt gebucht.

Über seine Erfahrung teilt Antphöhler mit: „Der Kleinbus kam pünktlich in Heckenbeck an: Das Ziel war Oldenrode, wo ein Windpark eröffnet wurde. Die Fahrt ging über Harriehausen am Römerschlachtfeld Harzhorn vorbei.“

Da der Kreistagsabgeordenete aus Heckenbeck der erste Fahrgast auf einer Langstrecke war, wurde er bis zum Parkplatz in der FeldmarkOldenrode am Fuße der Windgiganten gebracht.

Johannes Antpöhler: „Nach Fachgesprächen mit den Vertretern des Windparkbetreiber Enercon erfolgte die Buchung der Rückfahrt auf dem Tablet-Computer über die Internetseite www.ecobus.jetzt. Dreißig Minuten nach der Buchung war der Kleinbus vor Ort.“ Als Pendler und Viel-Bahnfahrer kennt Antpöhler auch längere Wartezeiten.

Bis vor kurzem saß der Politiker der Grünen in dem Gremium des Zweckverbandes des Verkehrsverbundes Süd-Niedersachsen, in dem das Projekt EcoBus des Max-Planck-Instituts Anfang 2017 den Fachpolitikern vorgestellt wurde. Die Forscher waren auf der Suche nach einem Zeitraum für eine Testphase.

Johannes Antpöhler selbst hatte die Idee des Zeitraums der Domfestspiele in Bad Gandersheim.

„Die Entscheidung für diesen Zeitraum und diesen Ort fiel dann aus der bitteren Tatsache heraus, dass es in der Region rund um Kalefeld und Bad Gandersheim quasi keinen Busverkehr gibt, zu dem durch den Modellversuch eine Konkurrenzsituation entstehen würde“, so Antpöhler.

Der Busbetrieb wird durch fünf Kleinbusse sichergestellt. Die Fahrzeuge sind mit Dieselantrieb ausgestattet und damit nicht voll „ökologisch“.

Der Kreistagsabgeordnete: „Elektrobusse hätten mit ihren Ladezeiten einen zu engen Rahmen für den Versuchsbetrieb gesetzt. Trotzdem profitiert die Ökobilanz von jeder Person die den Ecobus nutzt und je öfter mehrere Fahrgäste im Bus sitzen, desto besser. Einen Haken hat der Versuchsaufbau. Die Buchungen können per Internet nur für den aktuellen Tag gemacht werden, nicht mehrere Tage im Voraus. So sind Fahrten des morgendlichen Berufsverkehrs, die in der Regel gut planbar sind, nur telefonisch am Abend vorher zu buchen.

„Praxistest bestanden“ konstatiert Kreistagsabgeordneter Antpöhler. Er hofft, dass genug Fahrgäste an dem Modellversuch teilnehmen, damit das Forscherteam mit vielen Daten weiter arbeiten kann. Auch wenn aktuell eine Übernahme des Angebots in den Dauerbetrieb nicht geplant ist, zeigt der Versuch doch Potential auf, wie gemeinsame Busfahrten individuelle Autofahrten ersetzen können.red

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