Mehr als 60 Geflüchtete angekommen

Registrierung von ukrainischen Geflüchteten wichtig für Bezug staatlicher Leistungen

Bad Gandersheim. Vor etwas über einem Monat, am 24. Februar, begann der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Bisher sind über 245.000 Ukrainer von dem Krieg nach Deutschland geflüchtet und es werden täglich mehr. Im gesamten Landkreis Northeim werden Unterkünfte geschaffen, um die ukrainischen Familien aufzunehmen. In Bad Gandersheim sind die Geflüchteten derzeit hauptsächlich bei Privatfamilien untergekommen. Aber auch größere Unterkünfte wurden geschaffen.

Bürgermeisterin Franziska Schwarz nannte in der vergangenen Ratssitzung eine Zahl von 69 Geflüchteten im Stadtgebiet von Bad Gandersheim. Wie viele Unregistrierte sich vor Ort aufhalten, könne man nicht genau sagen. Franziska Schwarz konnte durch die Online-Ratssitzung an mehr Personen als nur die persönlich Anwesenden appelieren: „Wir brauchen mehr Unterkünfte für die Geflüchteten.” Wer private Räume zur Verfügung hat, solle überlegen, sie eventuell für Ukrainer zur Verfügung zu stellen. Außerdem sei eine Registrierung zwar nicht notwendig, aber hilfreich. So werde zum Beispiel der Gesundheitsschutz gewährleistet und man hat Anspruch auf staatliche Leistungen.

Privat aktiv geworden sind zum Beispiel die Leute in Gremsheim. Neben der Kirche in Gremsheim steht das alte Pfarrhaus, das viele Jahre leer stand. Knapp 25 Ehrenamtliche Helfer haben es geschafft, das Haus innerhalb von drei Tagen für Geflüchtete herzurichten, berichtet Pfarrer Thomas Ehgart im Gespräch mit dem Kreisblatt. In der sogenannten „Pfarre“ leben derzeit zehn Ukrainer – drei Frauen und sieben Kinder.

Die Initiative “Humanitäre Hilfe für die Ukraine Bad Gandersheim-Lamspringe” ist weiterhin sehr engagiert und brach am Freitag zu ihrer zweiten Fahrt an die polnisch-ukrainische Grenze auf. Die Initiative habe sich bereits ausgeweitet nach Kreiensen und Seesen. An den Sammelstellen wurden in der vergangenen Woche viele Spenden angenommen, die den Ukrainern in Kriegsgebieten zugute kommen wird.

Zusätzlich zu den Sachspenden sammelt die Oberschule Geldspenden für die Ukraine. Stand 24. März sind 4005 Euro dadurch zusammengekommen. Das Konto für Spenden ist weiter geöffnet unter betterplace.org/f41068.

Geflüchtete im Landkreis Northeim und wie man diesen helfen kann

Zahl der Geflüchteten: Die Zahl der ukrainischen Kriegsflüchtlinge, die im Landkreis Northeim untergebracht werden müssen, steigt stetig an. Pro Tag werden dem Landkreis Northeim aktuell bis zu 21 Personen von der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen zugewiesen. 773 Geflüchtete aus der Ukraine sind im Landkreis Northeim registriert (Stand: 22. März). Es wird geschätzt, dass sich zudem rund 200 ukrainische Geflüchtete im Landkreis Northeim aufhalten, die sich bisher noch nicht haben registrieren lassen. Die Kreisverwaltung empfiehlt dringend, eine Registrierung vornehmen zu lassen, um damit einen Anspruch auf staatliche Leistungen (auch Krankenhilfe) zu erhalten.

Registrierungen sind im Bürgerbüro beziehungsweise Meldeamt der jeweiligen Gemeinden möglich.

Kontakt zum Landkreis: Wer freien Wohnraum hat und diesen zur Verfügung stellen möchte, kann sich beim Landkreis Northeim, Facility-Management, unter der Telefonnummer (05551) 708-512 melden oder per Mail an wohnungssuche@landkreis-northeim.de.

Bis sich Strukturen vor Ort etabliert haben, können sich Personen, die helfen oder unterstützen möchten, an die Flüchtlingssozialarbeit des Landkreises Northeim wenden: Landkreis Northeim, Fachbereich Migration und Integration, Telefon (05551) 708-773 und -776 oder per E-Mail: migration-integration@landkreis-northeim.de.

Geflüchtete in Bad Gandersheim: 69 Geflüchtete sind in Bad Gandersheim untergekommen (Stand: 24. März). Davon 36 Mütter und 33 Kinder – sieben davon gehen in den Kindergarten. Die Registrierung ist im Bürgerbüro, Stiftsfreiheit 13, möglich nach vorheriger Terminvereinbarung unter (05382) 73-222.hei

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