Region. Nach nur einem Jahr Bauzeit konnten die ersten jungen Fahrer die jetzt fertiggestellte Motocross-Strecke in Badenhausen „Am Posthof“ das erste Mal befahren und ihr Talent testen.

Mit der Idee des Ausbaus hatte sich der Rallye-Touring-Club Northeim (RTC) schon vor drei Jahren auseinandergesetzt. „Wir wollen langfristig in unseren Nachwuchs investieren und den Verein auf solide Beine stellen“, so der 2. Vorsitzende Karsten Schulz. 120 Mitglieder hat der Verein inzwischen, davon 60 aktive Fahrer. Etwa ein Drittel davon macht den Nachwuchs aus, der jüngste Fahrer ist sechs und der älteste 47 Jahre alt. Die Finanzierung für den Umbau erfolgte aus vereinseigenen Mitteln und Fördergeldern des ADAC, der zudem der Dachverband des RTC ist.

„Wir haben viel Energie in das Genehmigungsverfahren gesteckt“, so Schulze, der bei der Gelegenheit die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und der Gemeinde Bad Grund erwähnt. Das etwa 3,5 Hektar große Gelände hat der RTC seit dem Jahr 2006 von einem Eigentümer aus Badenhausen gepachtet, der Pachtvertrag wurde abermals um weitere 20 Jahre verlängert. „Die Anlage nach dem Umbau ist jetzt eine der modernsten in Niedersachsen und wurde vom Deutschen Motorsportbund abgenommen“, so Schulz „das kommt einem Ritterschlag gleich“.

Insgesamt ist die Motocross-Strecke 1586 Meter lang, verfügt über einen harten Mischboden. Die Streckenbreite beträgt sieben bis acht Meter und über eine mehr als 40 Zentimeter-Fahrbahnerhöhung, somit kann sich kein Regenwasser auf der Strecke sammeln. Die Rennstrecke hat vier Tables (fünf bis 30 Meter), eine lange Wave-Section, sechs Whoops, zwei Step-Ups und einen Start-Down. Außerdem gibt es ein 40er Startgatter und eine 90-Meter-Startgerade mit einer zwölf Meter breiten Holeshot-Kurve. Eine separate Kinderstrecke ist vorhanden. Vorhanden ist auch ein Bewässerungsteich mit System, um bei Bedarf die Strecke zu bewässern.

Eine große Ehre für den Verein ist auch, dass der Finallauf der Norddeutschen ADAC Motocross-Meisterschaft, der NMX-Cup, ebenfalls auf dem Gelände des RTC stattfinden wird. Dazu werden zusätzlich 250 Fahrer und rund 2500 Besucher erwartet. Der Finallauf findet zeitgleich mit dem alljährlichen ADAC Niedersachsen-Cup statt, den der RTC am 15. und 16. September organisiert.

Für Motocross-Fans ist diese jährliche Veranstaltung ein Höhepunkt und zieht jedes Mal mehrere Hundert Besucher an.

Über 100 Fahrer aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg bis hin zur niederländischen Grenze zeigen dabei ihr Können auf den Gelände-Maschinen. In diesem Jahr werden auch die Quad-Fahrer im Rahmen des ADAC-Cups mit von der Partie sein. Genügend Platz für Besucher an der Strecke und auch zusätzliche Parkplätze sind vorhanden, das habe man bereits beim Bau der Anlage mit eingeplant.

In das Bauvorhaben hat der RTC aber nicht nur viel Geld gesteckt, der Umbau kostete rund 50.000 Euro, auch viel ehrenamtliche Arbeit wurde investiert. „Man muss schon eine Menge Enthusiasmus und Idealismus für diesen Sport mitbringen, sonst ist vieles nicht möglich“, so Schulz.

Der RTC wurde 1966 gegründet und erfährt seitdem einen regelmäßigen Mitgliederzuwachs. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Walter Koch, Werner Junge, Helmut Nachtwey, Wilhelm Kirleis, Gerhard Wäldin, Eberhard Dohrmann, Dieter Junge und Rolf Grundmann. Ziel dieses neu gegründeten Ortsclubs war es, mehr aktiven Motorsport zu betreiben und die Erhöhung der Fahrtüchtigkeit als Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr. Ebenso standen und stehen auch heute noch touristische Veranstaltungen und die Jugendarbeit beim RTC im Vordergrund.

Dass die Gründungsmitglieder mit ihren Interessen nicht alleine dastanden, habe sich recht schnell gezeigt, so der 1. Vorsitzende André Frank (Gittelde), denn schon nach kurzer Zeit habe der Verein mehr als 80 Mitglieder gehabt.hn