„Komplett abgeschnitten ohne Sinn und Verstand“

Ramba Zamba-Chef Alexander Walzer kritisiert, was Bürgern und Kunden durch Sperrungen und Umleitungen zugemutet wird

Alexander Walzer übt Kritik an der Informationspolitik des Landesamtes für Straßenbau und der Art und Weise, wie Sperrungen und Umleitungen eingerichtet werden.

Bad Gandersheim. „Stop. In den fließenden Verkehr einordnen“, kann man seit Freitagmorgen auf den Schildern an der Northeimer Straße lesen. Fließender Verkehr ist angesichts der vielen Baustellen und mehreren Kilometer langen Blechlawinen im gesamten Kreisgebiet ein Begriff, über den der Ramba Zamba-Inhaber Alexander Walzer nur lachen kann.

Das vergangene Wochenende, mit der Dauerbaustelle auf der A 7, der temporären Vollsperrung zwischen Dannhausen und Kreuzung Schlackenmühle wegen der Brückensperrung und die Vollsperrung der B 445 zwischen Bad Gandersheim und Echte, sei ein gutes Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte.

Teilweise hätten seine Kunden von Goslar drei Stunden, von Northeim zwei und von Einbeck anderthalb Stunden gebraucht, um nach Bad Gandersheim zu seinem Geschäft zu gelangen. „Das ist unzumutbar“, so Walzer „die Kunden kommen hier nicht mit einem Shopping-Gefühl, sondern total genervt an“.

„Wenn sie denn ankommen und nicht unterwegs wieder umdrehen“, so Walzer, „Bad Gandersheim ist komplett abgeschnitten, ohne Sinn und Verstand“.
Was den Ramba Zamba-Chef ärgere sei nicht, dass die Straßen saniert werden sollen, sondern wie das ganz geschehe und was durch Sperrungen und Umleitungen nicht nur seinen Kunden, sondern auch den Bürgern zugemutet werde. Zum einen vermisse er eine im Vorfeld langfristig angekündigte Informationen und zum anderen mehr Überlegungen beim Einrichten von Sperrungen und Umleitungen.

In der vergangenen Woche hatte er bereits das Gespräch mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Bad Gandersheim gesucht (wir berichteten). Auch wenn er keinen Termin gehabt habe, hätte man sich dort Zeit für ihn genommen und das weitere Vorgehen erläutert.

Als „schwache Nummer“ bezeichnet Walzer allerdings, dass die Bürgermeisterin Franziska Schwarz ihm kurz bevor man gemeinsam zur Landesbehörde gehen wollte, abgesagt hatte.

Beim Landesamt habe man ihm erläutert, dass der erste Bauabschnitt am Abzweig Rimmerode auf der B 445 etwa acht bis zehn Tage in Anspruch nehme. Dass anfangs dort nicht gearbeitet wurde, läge daran, dass die Fräsmaschine defekt gewesen sei. Erst danach sollte der Abschnitt zwischen der Brücke und den Loro-Werken an der Northeimer Straße, beginnend direkt vor dem Ramba Zamba, drankommen. Doch Walzer habe am Montag dieser Woche nicht schlecht gestaunt, als dann doch schon die Warnbarken auf Höhe seines Geschäftes aufgebaut wurden. „Da braucht mir doch keiner erzählen, dass man das nicht schon am Freitag gewusst hat“. Beide Abfahrten von der B 64 gleichzeitig zu sperren sei auch seiner Meinung nach unnötig gewesen, genauso wie das kleine Teilstück zwischen Sebexen und Opperhausen.

Walzer fragt sich, wieso gewisse Teilbereiche nicht wenigstens halbseitig für den Verkehr freigegeben werden, zumal ja teilweise auch noch keine Bauarbeiten im Gange seien. Zur Begründung sei er hier vom Landesamt auf das Arbeitsrecht im Straßenbau hingewiesen worden.

„Das ist ein absoluter Hohn, eine Straße zu sperren, und zehn Tage lang passiert gar nichts“. Walzer lässt gerade durch einen Anwalt prüfen, ob eine Schadenersatzklage eingereicht werden könne, immerhin ragen die Bauarbeiten auch in das Weihnachtsgeschäft hinein. Er stünde im Übrigen in Kontakt mit den Loro-Werken, Kliniken und  weiteren Unternehmen, die durch die zahlreichen Umleitungen erhebliche Probleme hätten. „Mehrere Hundert Pendler brauchen mehr Zeit, um zur Arbeit zu kommen, und verspäten sich, ganz zu Schweigen von den Mehrkosten an Sprit“.

In einem Gespräch mit dem Gandersheimer Kreisblatt  berichtet Joachim Hellmold von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Bad Gandersheim, dass man versuche, den Autofahrern entgegen zu kommen, soweit es die Planungen zuließen. Seit gestern sollen die Fräsarbeiten auf der B 445 im Gange sein. Nach Abschluss der Fräsarbeiten könne man erst prüfen, ob und wieweit man die Strecke dann wenigstens halbseitig freigeben könne, das hänge von der Beschaffenheit des Untergrundes ab.

Für ortsansässige Bürger mit Ortskenntnissen soll es zumindest kurzfristig in einigen Teilbereichen Hoffnung geben. So demnächst auf der B 248 zwischen Sebexen und Opperhausen.

Das kleine Stück bis Opperhausen soll zumindest in der kommenden Woche kurzfristig geöffnet werden, um auf die L 592 nach Billerbeck und Kreiensen zu gelangen. Die Öffnung soll natürlich nicht für den übergeordneten Schwerlastverkehr gelten. Vorstellbar sei dies auch auf der B 445 zwischen Kalefeld und Kreiensen.hn

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