„Landesgartenschau als Chance für die Region sehen“

Die Kreis-FDP hat Pläne, wie die Landesgartenschau unterstützt werden und zur Nachhaltigkeit beitragen kann

Eckard Ilsemann, Torge Gipp und Christian Grascha stellen die Pläne des FDP-Kreisverbandes zur Unterstützung der Landesgartenschau vor (von links).

Bad Gandersheim. Die Landesgartenschau (LGS) im Jahr 2022 in Bad Gandersheim kann auch überregional für Aufmerksamkeit sorgen. Bei einem Pressegespräch am Freitag informierten  der FDP-Kreisvorsitzende Christian Grascha (MdL), Eckard Ilsemann (stellvertretender Kreisvorsitzender) und Torge Gipp (Vorsitzender Ortsverband Gandersheim/Kalefeld) über die Pläne, wie das Ereignis optimal unterstützt werden und somit auch zur Nachhaltigkeit für die gesamte Region beitragen kann.

Als kleine Stadt stünde Bad Gandersheim vor einer großen Herausforderung, betonte Christian Grascha. „Was für Deutschland die Europameisterschaft im Jahr 2024 ist, ist für Gandersheim die Landesgartenschau. Das ist eine riesige Chance für die Stadt und natürlich für die ganze Region“. Das Ereignis biete die Chance, die Kur- und Tourismusinfrastruktur auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, überregional Aufmerksamkeit zu erzielen und auch neue Besucher zu gewinnen. Bad Gandersheim sei die kleinste Stadt, die bisher die Gartenschau ausrichten werde, woraus sich besondere Herausforderungen ergeben.

Eine halbe Million Menschen könnten mit der LGS erreicht werden, betonte Grascha, weshalb man sich als FDP dafür stark machen werde, die Stadt Bad Gandersheim bestmöglich zu unterstützen, um eine professionelle Durchführung gewährleisten und auch optimale Synergieeffekte mit anderen touristischen Höhepunkten im Landkreis zu erreichen. Damit meine Grascha nicht nur Hinweise auf touristische Ziele, sondern Projekte und Aktionen. „Das schlichte Auslegen von Flyern meinen wir nicht, das wäre uns zu wenig“. Für eine Kooperation sei auch eine finanzielle Unterstützung aller beteiligten Kommunen nötig, weshalb die FDP die Ausfallbürgschaft des Landkreises Northeim in Höhe von 500.000 Euro begrüße.

Landesgartenschau als Aushängeschild für das Land

Da die LGS jedoch auch gleichzeitig Aushängeschild für das Land Niedersachsen sei, halte es die FDP für notwendig, dass insbesondere die noch zu gründende Durchführungsgesellschaft zum Teil vom Land finanziell unterstützt werde. „Am Ende ist die Landesgartenschau auch für das Land eine Visitenkarte“, betonte Grascha. Der touristische Vorteil und der Imagegewinn für das Land müssten auch entsprechend berücksichtigt werden. Deshalb halte die FDP eine Fördersumme von 100.000 Euro pro Jahr ab Gründung der Durchführungsgesellschaft für angemessen.

Besonders wichtig seien verbindliche Kooperationsverträge zur LGS mit dem Landkreis, Städten und Gemeinden, um die Besucher zu einem längeren Verbleib im Landkreis und in der Region zu bewegen. Northeim und Einbeck könnten von der LGS genauso profitieren. Wobei Grascha auch zu bedenken gibt, dass man, was die Hotelkapazitäten anginge, sowieso auf die Unterstützung anderer Städte und Gemeinden angewiesen sei. Auch eine materielle Unterstützung aller beteiligten Kommunen ist wichtig, damit die LGS gemeinsam professionell umgesetzt und die Ausstrahlungskraft verbessert werden kann. Zu dieser Unterstützung kann auch die Logistik der Kreisverwaltung gehören.

Eckard Ilsemann betonte bei dem Gespräch, dass nach Gesprächen mit dem Bürgermeister Simon Hartmann das Interesse der Stadt Northeim, sich an der LGS zu beteiligen sehr groß sei. Für Besucher, die zum Beispiel in Northeim Übernachtungen buchen, biete sich das Projekt Rhumeauen an, das über rund zwei Kilometer die Innenstadt mit dem Freizeitsee verbindet. Bei einer interfraktionellen Zusammenarbeit der Städte Bad Gandersheim, Northeim und Einbeck könne die LGS nachhaltig etwas zur Attraktivitätssteigerung von Südniedersachsen beitragen.

Vorstellbar sei auch durch die Reaktivierung der Bahnstrecke eine direkte Verbindung etwa vom PS:Speicher in Einbeck nach Bad Gandersheim anzubieten. „Wir wollen nur den Anschub geben“, so Torge Gipp „und dem Projekt nicht dauerhaft den Stempel der FDP aufdrücken“. Der Antrag über verbindliche Kooperationen, materielle Unterstützung aller beteiligten Kommunen und die gewünschte Förderung des Landes soll demnächst in den Kreistag eingebracht werden.hn