SVG-Hammerwerfer gut im Land und mit norddeutschen Titeln im Winterwurf

Grün-Weiße können in Kienbaum zwei Nordtitel gewinnen / Lennart Jörn zudem Landesvizemeister

Norddeutscher Meister der männlichen Jugend U18 wurde Lennart Jörn (2. von links), Platz vier erreichte der Grün-Weiße Jesko Mole (rechts).

Bad Gandersheim. Für die meisten Leichtathleten ist im Moment die Halle der Trainingsort und auch Wettkämpfe werden unter dem schützenden Dach ausgetragen. Dieses Privileg steht den Speer-, Diskus- und erst recht Hammerwerfern naturgemäß nicht zur Verfügung, sie  trainieren das ganze Jahr im Freien und seit vielen Jahren ist die zweite Saison im Jahr der Winterwurf. Dies auch mit eigenen Meisterschaften bis hinauf zu höchsten Ebenen.

Im Januar wurden so die Landesmeisterschaften im Winterwurf ausgetragen, wobei diesmal Zeven der Ausrichtungsort war. Die SVG hatte für diese Meisterschaften die beiden Hammerwerfer Lennart Jörn und Jesko Mole gemeldet, die in diesem Jahr beide in der Altersklasse U18 werfen. Das bedeutete auch, nun den gegenüber dem Vorjahr um ein Kilo schwereren 5-Kilo-Hammer werfen zu müssen, wodurch die Weiten zunächst erst einmal wieder etwas moderater ausfallen im Vergleich mit den Vorjahresbestleistungen des 4-Kilo-Hammers.

Die beiden Gandersheimer trafen in Zeven bei feuchtkaltem Wetter auf einen für sie unschlagbaren Gegner: Sören Hilbig aus Evensen. Er war im vergangenen Herbst sogar Teilnehmer an der WM der Jugend in Südamerika und sicherte sich in Zeven den Landestitel mit 67,60 Metern. Für seine Verhältnisse eine moderate Weite, Hilbigs Bestleistung liegt bei über 75 Metern.

Lennart Jörn warf gleich im ersten Versuch 47,65 Meter. Ein ordentlicher Auftakt, dem dann leider fünf Fehlversuche folgten, so dass es bei dieser Weite blieb, die ihm den Landesvizetitel einbrachte. Mit der Leistung waren aber weder Lennart noch Trainer Peter Grajek so richtig zufrieden. Hinter Lennart belegte Jesko Mole Platz drei. Seine Weite im ersten Wettkampf mit dem 5-Kilo-Hammer: 42,75 Meter. Um diese Weite herum hatte Jesko relativ konstant drei weitere gültige Versuche.

Zwei Nord-Meistertitel

Am vergangenen Wochenende folgten dann bereits die Norddeutschen Winterwurfmeisterschaften. Dazu reiste ein etwas größeres SVG-Werferteam nach Kienbaum bei Berlin. Im bestens ausgestatteten Olympiastützpunkt und früheren DDR-Leistungszentrum war am Sonnabend zu werfen. Kienbaum verfügt dazu unter anderem über ein „Wurfhaus“. Dieses hat große Tore, Ringe für Diskus- und Hammerwerfer sind im Inneren ebenso wie ein Anlauf für die Speerwerfer. So kann bei fast jedem Wetter trocken geworfen werden. Am vergangenen Sonnabend fanden aufgrund der großen Anzahl aber auch einige Wettbewerbe im Freien statt, was anfangs noch von Schauern begleitet wurde. Die Temperaturen aber waren frühlingshaft mild – ungewöhnlich für Mitte Februar. Bei der letzten Ausrichtung der Nordmeisterschaften in Kienbaum vor fünf Jahren herrschten minus 20 Grad!

Die diesjährigen Titelkämpfe brachten den SVGern zwei Norddeutsche Meistertitel ein. Den einen gewann Lennart Jörn mit deutlich verbesserten 50,24 Metern in der männlichen Jugend U18, wobei er sich den Luxus leistete, wieder nur einen einzigen gültigen Versuch in seiner Serie zu haben. Dies zudem im vierten Versuch, den er in einem Wettkampf mit mehr als acht Teilnehmern gar nicht mehr erreicht hätte.

Auch Jesko Mole zeigte sich gegenüber Zeven verbessert und war bei vier gültigen Versuchen seinen weitesten auf 44,94 Meter am Ende Platz vier.
Für den zweiten Titel sorgte ein SVGer, der das letzte Mal bei Norddeutschen Meisterschaften das letzte Mal vor mehr als 25 Jahren antrat – und damals nicht im Hammerwurf, sondern eher Stabhoch- oder Weitsprung. Senior Rudolf A. Hillebrecht sicherte sich in Kienbaum mit 37,01 Metern den Titel in der Klasse M60.

In einem aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen höchst wankelmütigen Wettkampf reichte auch ihm ein halbwegs guter Versuch, worüber der Grün-Weiße selbst sehr enttäuscht war, denn das Training bei Peter Grajek seit Herbst des vergangenen Jahres hatte schon zu ganz anderen Weiten Hoffnung gegeben. Der Nachweis wird nun auf die kommenden Wettkämpfe verschoben.

Ebenfalls in Kienbaum am Start war Alina Hillebrecht, die nach längerer Pause wieder einen Wettkampf absolvierte und nun in der weiblichen Jugend U20 mit dem schwereren 4-Kilo-Hammer werfen muss. Damit kamen 37,25 Meter zustande, Platz vier. Die 40 Meter sollten aber mit ein wenig Training bald schon wieder kein Problem sein.red